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20.06.2006

Paulinstraße gehört den Fußgängern

Zukunftskonferenz mit Visionen für Trier-Nord

Trier-Nord im Jahr 2020: Auf dem Maarstrand-Gelände an der Mosel tummeln sich Beachvolleyballer und das Bürgerhausorchester spielt auf. In der autofreien Paulinstraße bummeln die Passanten zwischen Cafés, einem Open Air-Kino und einer Boule-Anlage. Phantasievolle und mutige Visionen waren ein Hauptergebnis der zweieinhalbtägigen Zukunftskonferenz im Bürgerhaus Trier-Nord.

Rund 50 Stadtteilbewohner, die nach einen repräsentativen Muster zufällig ausgewählt worden waren, formulierten unter Leitung von Toni Loosen-Bach (Amt für Stadtentwicklung und Statistik im Rathaus) und Heiner Schneider, Inhaber eines Büro für Organisationsberatung, auch aktuelle Ziele. Es geht vor allem darum, für den rund 14.000 Einwohner starken Stadtteil ein verbindendes Netzwerk zu schaffen. Viele der dort lebenden Menschen bezeichnen sich bislang eher als Bewohner des Maarviertels, der Paulinstraße, von Maximin oder von Nells Ländchen.

In Trier-Nord gibt es auch Projekte und Initiativen, in denen wertvolle Vorarbeiten für das Bürgergutachten und den späteren Stadtteilrahmenplan geleistet werden: Beispiele sind das Soziale-Stadt-Projekt in der Siedlung rund um das Bürgerhaus, die Initiative „Renaissance Nells Park“, aber auch die Interessengemeinschaft der Geschäftsleute in der Paulinstraße.

Bahnhofskonzept einbezogen

Die Teilnehmer des Workshops konnten auch auf den Entwurf eines Stadtteilrahmenplans von Thomas Lang, Geschäftsführer der BKS-Ingenieurgesellschaft, zurückgreifen und integrierten zudem Vorschläge aus dem neuen Konzept zur Entwicklung des Bahnhofsbereichs. OB Helmut Schröer hatte zur Eröffnung der Zukunftskonferenz unter anderem auf die Fortschritte der Stadtteilentwicklung in den letzten Jahren verwiesen. Um diesen erfolgreichen Weg fortsetzen zu können, sei die aktive Mitwirkung der Bürger unerlässlich.

Ausbau der Metternichstraße

Am Beginn des eigentlichen Workshops stand aber ein Blick in die Vergangenheit, sowohl aus persönlicher Sicht als auch für den Stadtteil. Vor diesem Hintergrund wurden Ideen entwickelt, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht und welche Ziele die Entwicklung prägen sollen. Genannt wurden unter anderem der Ausbau der Grünflächen, die bessere Erreichbarkeit und Aufwertung des Moselufers, eine Verkehrsberuhigung durch den Ausbau der Metternichstraße, generationsübergreifendes Wohnen im Maximin-Viertel, der Ausbau des Radwegenetzes oder die Unterstützung der Wohnungsbaugenossenschaft am Beutelweg.

Netzwerk vor der Gründung

Ein erstes konkretes Ergebnis der Zukunftskonferenz steht bereits fest: Vorausssichtlich Mitte Juli soll ein Netzwerk Trier-Nord gegründet werden, das zum Beispiel mit dem Bürgerverein in Heiligkreuz vergleichbar ist. Aus den Ergebnissen der Zukunftskonferenz wird im Rathaus mit Unterstützung einer Redaktionsgruppe aus dem Kreis der Teilnehmer das Bürgergutachten für Trier-Nord erarbeitet. Es soll möglichst direkt nach den Sommerferien vorgestellt werden. Dann fehlt für die 19 Trierer Stadtteile nur noch das Gutachten für die Altstadt. Dort soll der Startschuss noch in diesem Jahr fallen.