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21.12.2021

Appell an Mutterhaus-Klinikum

Zerstörter Magnet-Resonanz-Tomograf
Die Flut hat den tonnenschweren Magnet-Resonanz-Tomografen der radiologischen Praxis im Untergeschoss des Ehranger Krankenhauses verrückt und zerstört. Foto: Bettina Leuchtenberg

In einer gemeinsamen Resolution fordern die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, SPD, Die Linke, FDP und UBT den Erhalt des Krankenhauses in Ehrang. Anfang Dezember hatte das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen mitgeteilt, dass der von der Hochwasserkatastrophe im Juli schwer getroffene Standort Ehrang aufgrund großer Zerstörung und dadurch notwendiger Investitionen von mindestens 30 Millionen Euro nicht wiedereröffnet wird. In der Resolution fordern die Fraktionen das Aufsichtsgremium des Mutterhaus-Klinikums auf, ihren Beschlusses unverzüglich zurückzunehmen und gleichzeitig die schnellstmögliche Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Krankenhauses anzustreben.

Ehrangs Ortsvorsteher Berti Adams (CDU) hielt im Stadtratv ein engagiertes Plädoyer für den Erhalt des Krankenhauses Ehrang. Es habe einen Einzugsbereich weit über Ehrang hinaus. Die Schließung dieses Standorts betreffe demnach rund 70.000 Bürgerinnen und Bürger vieler Orte der Verbandsgemeinden Trier-Land, Schweich, Wittlich-Land, Speicher, Ruwer und der Stadt Trier und sei deshalb unverzichtbar.

Johannes Wiegel (Die Grünen) kritisierte die Ökonomisierung des Gesundheitswesens und erklärte, dass es in so einem wichtigen Bereich kein Konkurrenzdenken geben dürfe. Sven Teuber (SPD) machte deutlich, dass die Politik auf die Entscheidung eines privaten Trägers keinen direkten Einfluss hat. Für den Stadtrat gelte jetzt, „alle Hebel in Bewegung zu setzen“ für den Erhalt der Klinik. Er betonte, dass man stolz darauf sein könne, in Trier zwei hervorragend aufgestellte Kliniken als Maximalversorger für die Stadt und die Region zu haben und dass durch die Schließung des Standorts Ehrang Mitte Juli keine Verschlechterung der gesundheitlichen Versorgung im klinischen Bereich bestehe. Auch die Redner der Fraktionen von Die Linke, FDP und UBT betonten im Stadtrat, wie wichtig der Krankenhausstandort Ehrang für die Bürgerinnen und Bürger sei.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe zeigte Verständnis für die Resolution. Das Krankenhaus sei für die Menschen vor Ort ein „Identifikationspunkt“. Der OB berichtete, dass die Geschäftsleitung der Klinik angeboten habe,an demfür Januar Sonder-Ältestenrats teilnzunehmen. Auch mit Stefan Metzdorf, dem neuen Landrat des Kreises Trier-Saarburg, sollen Gespräche stattfinden. jop