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02.09.2008

Viel mehr als Musikunterricht

Ernst Eberle (Rotary Club Trier), Dr. Elisabeth Dühr (Lions Club Trier-Basilika,  Gert Burscheid (Rotary Club Porta) und Hildegard Reeh (Zonta Club, v.l.) überreichen die ersten Stipendien
Ernst Eberle (Rotary Club Trier), Dr. Elisabeth Dühr (Lions Club Trier-Basilika, Gert Burscheid (Rotary Club Porta) und Hildegard Reeh (Zonta Club, v.l.) überreichen die ersten Stipendien
Durch den neuen Kinder-Kulturfonds erhalten Schüler aus sozial schwächeren Familien die Chance, ein Musikinstrument zu erlernen. Dank der Initiative der Kulturstiftung erhalten zehn Kinder der Klassen 1 bis 6 ein einjähriges Stipendium im Wert von jeweils 400 Euro: Neben Einzelunterricht durch Dozenten der städtischen Musikschule wird ein Instrument für sie ausgeliehen. 

Diese musikalische Frühförderung ist nur möglich dank der Beteiligung der beiden Trierer Lions Clubs, der Rotarier und des Zonta-Clubs, die zusammen die Hälfte der Kosten tragen. Hans-Hermann-Kocks, Vorsitzender der Kulturstiftung, und sein Stellvertreter, Beigeordneter Ulrich Holkenbrink, dankten den Service-Clubs, die schon viele andere Projekte für Kinder und Jugendliche unterstützt haben. Die Trierer Aktion, die sich an der bundesweiten Kampagne „Jedem Kind ein Instrument“ orientiert, hat nach Einschätzung Holkenbrinks viele positive Effekte: Neben der Steigerung der Konzentrationsfähigkeit würden durch Musizieren in der Gruppe die Teamfähigkeit und die soziale Kompetenz, aber auch die Fähigkeit zur Konfliktbewältigung gestärkt.  

Den Bedarf für das Stipendium bestätigte Pia Langer, pädagogische Leiterin der Musikschule: Bislang würden zum Ende des Schuljahrs manche Kinder abgemeldet, weil das Geld in den Familien nicht mehr reicht oder die Mutter plötzlich allein erziehend ist. Für manche sei bereits die jüngste, sehr moderate Anhebung der Gebühr um drei Euro ein Problem gewesen. Vor dem Start wurde eine Umfrage bei Rektoren gestartet, die, so Rudolf Hahn vom Bildungs- und Medienzentrum einen großen Bedarf ergab.

Bei der Aktion, für die OB Klaus Jensen, die Mainzer Familienministerin Malu Dreyer und Polizeipräsident Dr. Manfred Bitter die Schirmherrschaft übernommen haben, wurden in der ersten Runde von Vertretern des Stiftungsvorstands und der Musikschule einige „Stipendiaten“ aus den Bewerbungen ausgesucht. Voraussetzung ist, dass der jeweilige Lehrer die grundsätzliche Neigung bestätigt, dass das Kind mindestens zwei Geschwister hat und die Klassen 1 bis 6 besucht. Um den neuen Fonds dauerhaft auf eine solide Basis zu stellen, will die Stiftung Unternehmen und andere potenzielle Sponsoren gewinnen, die  weitere Patenschaften übernehmen.

 Der Kinder-Kulturfonds wird am 13. September im Palais Walderdorff vorgestellt, wenn sich das Bildungs- und Medienzentrum mit einem Tag der offenen Tür am „Trier spielt“-Programm beteiligt. Dann beginnt eine Aktion, bei der Kinder ein Klavier kreativ gestalten, das später in diversen Grundschulen im Musikunterricht im Einsatz ist. Die Kulturstiftung bereitet außerdem für 23. Oktober ihr Fest vor. 2007 gehörte der Auftritt einer Suzuki-Geigengruppe der städtischen Musikschule zu den Höhepunkten.