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13.12.2011

Internet längst wichtigste Informationsquelle

Wenn Jugendliche die Hauptschule oder Realschule plus verlassen, streben sie zur Hälfte eine duale Ausbildung an. Favoriten bei den Jungen sind Kfz-Mechatroniker und Einzelhandelskaufmann, bei den Mädchen medizinische Angestellte oder Bürokauffrau. 40 Prozent der Realschü-ler wechseln nach einer Umfrage der Stabsstelle „Lernen vor Ort“ aufs Gymnasium. Daraus geht außerdem hervor, dass für Jugendliche aller Schulformen das Internet die wichtigste Informationsquelle ist.

An der Untersuchung haben sich im Frühjahr in Abschlussklassen von 16 allgemeinbildenden Trierer Schulen über 800 der 1 400 Abgänger beteiligt. Thema war die Berufs- und Studienwahl: Was wollen Sie tun nach der Schulentlassung? Welchen Beruf wollen Sie ergreifen? Wer hat Sie bei der Wahl unterstützt? Das waren nur einige der insgesamt 21 Fragen.

Die 40-seitige Auswertung gibt Einblicke in die unterschiedlichen Vorstellungen und Präferenzen, je nachdem von welcher Schule die Jugendlichen kommen. Nach dem Abitur wollen 16 Prozent der Gymnasiasten eine Lehre machen. Zwei Drittel streben an eine Uni oder FH, junge Frauen zumeist mit dem Berufsziel Ärztin oder Lehrerin. Bei männlichen Studienanwärtern stehen Jura und Informatik am höchsten im Kurs. Dabei wollen nur sechs Prozent der Trierer Schulabgänger ihr Studium an der hiesigen Universität aufnehmen. Bei den potenziellen Fachhochschülern interessieren sich dagegen 35 Prozent für diesen Standort. Das Interesse an der Hochschule in Luxemburg ist eher gering. 18 Prozent der Jugendlichen können sich aber vorstellen, später im Nachbarland zu arbeiten.

Ein freiwilliges Soziales Jahr wollen nur sehr wenige Abgänger machen. Hier ist die mit Abstand höchste Quote bei den Absolventen der freien Waldorfschule zu verzeichnen. Haupt- und Realschüler geben an, dass sie sich bei der Berufswahl insgesamt gut beraten fühlen. Bei Gymnasiasten waren hingegen vier und bei den Waldorfschülern sieben Prozent noch unschlüssig.

Auf die Frage, wodurch sie sich bei ihrer Entscheidung am meisten unterstützt fühlten, geben nahezu alle Jugendlichen das Berufspraktikum in der Schulzeit an, gefolgt vom Internet. Eltern rangieren hier nach Freunden und Bekannten an vierter Stelle. Professionelle Unterstützer wie Arbeitsagentur oder Schule folgen erst danach. Gleichwohl wünschen sich die Schüler mehr gezielte und persönliche Beratung.

Die Experten interessierten sich auch für informelle Bildungsprozesse, die sich quasi nebenbei und ohne pädaggogische Zielstellungen ergeben, aber im Alltag eine wichtige Rolle spielen. Das gilt vor allem für die Mediennutzung. Für alle Jugendlichen ist das Internet mittlerweile die wichtigste Informationsquelle. Absolventen der Hauptschule und der Realschule plus beschäftigen sich in ihrer Freizeit öfters mit Computerspielen. Dagegen greifen Gymnasiasten und Realschüler häufiger zum Buch. Das entspricht bundesweiten Trends im Medienkonsum.

Die Museen, das Theater und die Stadtbibliothek  nutzen vor allem die Trierer Gymnasiasten, Haupt- und Realschüler interessren sich eher für Jugendclubs in ihrem Stadtteil. Bei den ehrenamtlich Engagierten sind Gymnasiasten nach der Umfrage am stärksten vertreten.