Musikalische Virtuosität in Turnhosen

Zehn Menschen – eine Leidenschaft: Blasmusik. Klar, dass dabei Trompeten eine Rolle spielen, Posaunen und Saxophone. Selbst das Sousaphon ist irgendwie erwartbar. Nicht aber die Playlist der Blassportgruppe. Jimi Hendrix trifft auf Hildegard Knef, Miles Davis auf Herbert Grönemeyer, Katy Perry auf AC/DC. Und man möchte fragen: Ja, ist denn das noch Blasmusik? Beantwortet wird diese Frage am Donnerstag, 3. August, 20 Uhr. Dann ist die Blassportgruppe zu Gast in der sommerlichen Reihe „ Jazz im Brunnenhof".

Als was genau die Band um Sänger Patrick Kukwa von Fans, Journalisten oder Musikkritikern definiert wird, ist den Blassportlern selbst eigentlich egal. Wichtig ist ihnen in ihrer Selbstbeschreibung nur eins: „Die Blassportgruppe ist eine Brassband – keine Big Band — und spielt keinen Swing, Dixieland und auch keine Marschmusik." Sobald das geklärt ist, ist jedoch alles erlaubt: Die Band mischt ihre Eigenkompositionen mit Cover-Stücken, deren ursprüngliche Stilistik selten bis nie den Weg in den Brass gefunden haben dürften, und beeindrucken, auch ästhetisch, mit musikalischer Virtuosität in Turnhosen.

Und weil im Sport am Ende nicht nur der Sieg, sondern das Dabeisein zählt, dürfen in ihrem Repertoire auch Songs eine Rolle spielen, die im Original dem typischen Brassband-Hörer nicht in die Playlist kämen, in der neuen Spielart aber auch bislang unerreichte Herzen erwärmen. Sei es, weil der Text plötzlich ein deutscher, die Instrumentierung eine gänzlich andere oder die ehemalige Schnulze plötzlich erfüllt von ehrlichem Pathos ist. Nur Rock bleibt das, was er sein soll: Rock.

Tickets sind in der Tourist-Information, unter www.ticket-regional.de und an allen Ticket Regional-Vorverkaufsstellen erhältlich