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23.10.2007

Test läuft auf Hochtouren

Für die neue Gesundheitskarte werden verschiedene Lesegeräte eingesetzt, die derzeit in der Praxis erpobt werden. Foto: Bundesgesundheitsministerium
Für die neue Gesundheitskarte werden verschiedene Lesegeräte eingesetzt, die derzeit in der Praxis erpobt werden. Foto: Bundesgesundheitsministerium
Knapp zwei Monate nach dem Start des landesweit einzigen Versuchs zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte fällt die Zwischenbilanz positiv aus: „In der Region Trier haben wir im Unterschied zu manchen anderen der sieben deutschen Testgebiete hervorragende Bedingungen. Die Arbeitsgemeinschaft, der  unter anderem viele Krankenkassen,  Apothekerverbände und die Kassenärztliche Vereinigung angehören, kooperiert sehr harmonisch und die Patienten sind aufgeschlossen. Diese Einschätzung wurde durch eine Umfrage der Universität bestätigt“, betont Till Moysies, Leiter des Projektbüros für die Gesundheitskarte.
Die Mainzer Gesundheitsministerin Malu Dreyer und Oberbürgermeister Klaus Jensen hatten Anfang September den Startschuss für die Erprobung gegeben, an der sich 25 Ärzte, 15 Apotheker und zwei Krankenhäuser beteiligen. Sie umfasst zunächst das Einlesen der Versichertendateien in Praxen und Kliniken, die Ausstellung elektronischer Rezepte sowie die Speicherung von Notfalldaten, zum Beispiel zu Arzneimittelunverträglichkeiten. Ziel ist, die Behandlung der Patienten schneller und effizienter zu machen sowie unnötige und teure Doppeluntersuchungen zu  vermeiden. Später ist ergänzend die Speicherung von Diagnosen, Röntgenbildern oder Therapien in der Patientenakte geplant. Dreyer hatte den Großversuch als Meilenstein für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte gewürdigt. Die Datensicherheit habe bei diesem Projekt höchste Priorität.
 
Aufwändige Erprobungen

Zu Beginn des Tests, von dem sich OB Jensen  neue Impulse für die Trierer Gesundheitswirtschaft erhofft, werden das Einlesen der Versichertenstammdaten, das Ausstellen und Einlösen des elektronischen Rezepts und die Speicherung der Notfalldaten erprobt. Alle Informationen werden zunächst lokal auf der Karte gespeichert. Ab Mitte 2008 wird für diesen Zweck ein zentraler Datenserver eingesetzt.

Die ersten elektronischen Gesundheitskarten werden von den Krankenkassen Ende Oktober an die Patienten ausgegeben. Im April 2008 soll  eine einfache Version der elektronischen Gesundheitskarte flächendeckend eingeführt werden. Gleichzeitig laufen  die aufwändigen Tests weiter. Die Kosten für das Pilotprojekt werden  größtenteils durch die Selbstverwaltung im Gesundheitswesen getragen. Die Entscheidung, wie die finanziellen Lasten nach der flächendeckenden Einführung der Karte verteilt werden, ist im Detail noch nicht gefallen. In einigen Gebieten gibt es darüber Meinungsverschiedenheiten zwischen den Kostenträgern im Gesundheitswesen.

Wer sich über die elektronische Gesundheitskarte informieren will, kann mittwochs, zwischen 14 und 16 Uhr, im Projektbüro, Haus der Kassenärztlichen Vereinigung, Balduinstraße 10-14, vorbeikommen.
 
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