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24.02.2009

Präzisionsumformung made in Trier

Geschäftsführer Dr. Roland Seidel zeigt Oberbürgermeister und Wirtschaftsdezernent Klaus Jensen eine riesige Presse und weitere Maschinen in den Produktionshallen.
Geschäftsführer Dr. Roland Seidel zeigt Oberbürgermeister und Wirtschaftsdezernent Klaus Jensen eine riesige Presse und weitere Maschinen in den Produktionshallen.
Ob Mercedes, Audi, VW oder Opel: In fast jedem Auto sind Bauteile aus Trier zu finden. Nahezu alle großen Hersteller beliefert die GKN Driveline Trier GmbH mit Einzelteilen für den Antriebsstrang von Pkws, Nutzfahrzeugen und Baumaschinen. Die GKN-Gruppe ist weltweit einer der führenden Anbieter von Gleichlaufgelenkwellen. Die präzisionsumgeformten Schmiedeprodukte aus dem Trierer Werk sind Schlüsselkomponenten der Produkte.

Oberbürgermeister und Wirtschaftsdezernent Klaus Jensen besuchte vergangene Woche gemeinsam mit Gerhard Thesen von der Wirtschaftsförderung das Trierer Werk im Hafen.  Jensen setzt auf den persönlichen Kontakt zwischen Wirtschaft und Politik, um die Zusammenarbeit zu stärken. Geschäftsführer Dr. Roland Seidel und Matthias Henke, Leiter der Entwicklungsabteilung, gaben zu­nächst einen Überblick zur Unternehmensgeschichte und Produktpalette. Zudem gewährten sie den Gästen einen Einblick in die riesigen Produktionshallen und berichteten von der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation der Firma.

Als Automobilzulieferer hat das Unternehmen im Moment besonders stark mit den Folgen der Wirtschaftskrise zu kämpfen. „Wir haben den Umkehrpunkt der Krise noch nicht erreicht“, berichtete Geschäftsführer Roland Seidel. Im Vergleich zum Rekordjahr 2007 seien die Aufträge um 30 bis 40 Prozent zurückgegangen. Auch in den kommenden Monaten rechnet das Unternehmen mit einer schwachen Nachfrage. Nachdem das Geschäft im November vergangenen Jahres massiv eingebrochen war, schickte das Unternehmen die Mitarbeiter ab Dezember in die Kurzarbeit. Zwar musste die Zahl der Beschäftigten im vergangenen Jahr reduziert werden, dennoch habe es keine betriebsbedingten Kündigungen gegeben, so Seidel. Immer noch beschäftigt GKN Driveline in Trier rund 470 Mitarbeiter, darunter fast 40 Auszubildende.

Mitte der 60er Jahre startete die Firma auf der „grünen Wiese“ im Trierer Hafen als traditioneller Schmiedebetrieb. Inzwischen handelt es sich bei der GKN-Gruppe um ein weltweit agierendes Unternehmen und den Marktführer in Sachen Antriebs- und Gelenkwellen. Zu den Kernkompetenzen am Standort Trier zählt auch der eigene Werkzeugbau, durch den die Präzision der Fertigung garantiert wird. Insgesamt investierte der Betrieb seit 1995 mehr als 60 Millionen Euro in den Standort. Dies wird trotz der schwierigen Wirtschaftslage fortgesetzt: Im Mai vergangenen Jahres orderte GKN Driveline Trier eine moderne Schmiedeanlage für rund 18,5 Millionen Euro. Nun hoffen die Mitarbeiter, dass der Auftragsrückgang bald gestoppt und die Krise in der Automobil- und Zulieferindustrie überwunden werden kann.