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28.01.2014

Globalisierung im Alltag

Foto: Filmplakat Plastic Planet
Der fünf Jahre alte Film von Werner Boote stößt immer noch auf großes Interesse. Das Plakat zeigt eine Familie inmitten des von ihr produzierten Plastikmülls.
Schon seit zwölf Jahren rückt die Reihe Agenda-Kino im Broadway-Filmtheater ökologische und soziale Herausforderungen ins Blickfeld. Um die lokale Anbindung zu verbessern, sind neben der Heinrich-Böll-Stiftung mehrere Trierer Einrichtungen als Paten im Einsatz. Mit der Lokalen Agenda 21 organisieren sie Diskussionen nach den Filmen. 2014 können Schulen erstmals Zusatztermine buchen.

Das Agenda-Kino 2014 begann vergangenen Dienstag mit dem Film „Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral“. Der Streifen von 2012 nimmt die Arbeit als „Religion des 20. Jahrhunderts“ satirisch-humorvoll auf die Schippe, ohne grundlegende strukturelle Probleme zu vernachlässigen. Damit steht er durchaus exemplarisch für einen Wandel, der sich nach Aussage von LA 21-Geschäftsführerin Charlotte Kleinwächter in letzter Zeit ergeben hat: „Wir setzten nicht mehr nur auf Dokumentarfilme, sondern auch auf Spielfilme, die die Botschaft einer nachhaltigen Entwicklung lockerer, aber auch oft packend und emotional rüberbringen können.“

Um verstärkt Jugendliche anzusprechen, bieten die Veranstalter den Schulen auf Wunsch separate Termine an. Gerade durch die Diskussionen, die nach den Filmen angeboten werden, kann eine lebendige Auseinandersetzung mit manchmal sehr komplexen Themen angestoßen und in den Unterricht integriert werden. Zudem werden die Auswirkungen globaler Prozesse auf die lokale Ebene gezeigt. Mit der Trierer Nelson-Mandela-Realschule plus hat dieses Jahr zudem erstmals eine Schule eine Patenschaft für einen Filmabend übernommen. Im November ist der Spielfilm über den verstorbenen Namenspatron zu sehen. Das Anmeldeverfahren für Schulen läuft nicht über die Broadway-Kinokasse sondern das Büro, Telefon: 0651/96657200.

Den Organisatoren der Reihe ist es wichtig, globale Zusammenhänge nicht aus dem Auge zu verlieren: Ein Beispiel ist die indische Physikerin Vandana Shiva, die für ihr langjähriges Engagement für Umweltschutz, Frauenrechte und Nachhaltigkeit mehrfach ausgezeichnet wurde. Der in der Agenda-Reihe gezeigte Dokumentarfilm setzt sich mit der Bedrohung der biologischen Vielfalt und der Abhängigkeit der Entwicklungsländer durch Aktivitäten weltweit agierender Saatgut-Konzerne auseinander. Dabei geht es auch um Umweltschäden rund um große Monokulturen. Ein ökologisches Desaster ist der enorm gewachsene Verbrauch an Plastik-Materialien besonders für Verpackungen. Der 2009 gestartete Dokumentarfilm „Plastic Planet“ zeigt unter anderem, wie im Pazifik zerfallende Plastikpartikel von Meereslebewesen für Plankton gehalten und gefressen werden, was zu einem qualvollen Tod führen kann.

„Edelweißpiraten“ als nächster Film ist am 4. Februar auch als Teil der Reihe zum nationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus zu sehen und eine ideale Ergänzung zu der Ausstellung über Widerstandsgruppen von Jugendlichen im Palais Walderdorff. Herausragende Beispiele von Mut und Zivilcourage stehen dabei ebenso im Blickpunkt wie in dem Film über den südafrikanischen Freiheitshelden und früheren Staatspräsidenten Nelson Mandela.

Folgende Termine für das Agenda-Kino 2014 stehen bereits fest:

  • Dienstag, 4. Februar, 19.30 Uhr: „Edelweißpiraten“, Paten: AG Frie-den, Verein „Für ein buntes Trier“.
  • Dienstag, 11. März, 19.30 Uhr: „Die Frau, die sich traut“, Pate: „Terre des Femmes“-Gruppe Trier.
  • Dienstag, 8. April, 19.30 Uhr: „Plastic Planet“, Paten: BUND, KAB Trier-Eifel, Lokale Agenda 21.
  • Samstag, 26. April, 19.30 Uhr: „Unser gemeinsamer Widerstand“, Pate: Antiatomnetz Trier.
  • Dienstag, 6. Mai. 19.30 Uhr: „Vandana Shiva: Von Saatgut und Saatgutmultis“, Paten: LA 21, KAB Trier-Eifel, Katholische Landvolkbewegung.
  • Dienstag, 17. Juni, 19.30 Uhr: „Leben außer Kontrolle“, Paten: BUND.
  • Dienstag, 16. September: „Mut zum Leben“, Pate: Verein „Für ein buntes Trier“.
  • Dienstag, 7. Oktober: „Up in the air“, Pate: KAB Trier-Eifel.
  • Mittwoch, 5. November, 19.30 Uhr: „Mandela – der lange Weg zur Freiheit“, Paten: AG Frieden, Amnesty International-Gruppe Trier, Nelson-Mandela-Realschule plus.
  • Dienstag, 25. November, 19.30 Uhr: „Zwei Mütter“, Pate: „Terre des Femmes“-Gruppe Trier.