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13.08.2019

Biomüll erhält Bestnoten

Seit Januar 2018 gibt es in weiten Teilen des A.R.T.-Verbandsgebiets die Biotüte zur Erfassung von Nahrungs- und Küchenabfällen. Die steigende Zahl der Containerstandorte hat seither entscheidend dazu beigetragen, das System nutzerfreundlicher zu gestalten und die Sammelmengen zu steigern. Um die Qualität des Systems zu beurteilen, wird es durch das Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH wissenschaftlich begleitet. Geschäftsführer Michael Kern fasst die Ergebnisse zusammen: „Die Qualität der Bioabfälle ist ebenso gut, in Teilbereichen sogar besser, als die Erfassungsqualität über konventionelle Biotonnen im Holsystem."

Das Ergebnis von Stichproben fällt äußerst positiv aus. Der Fremdstoffanteil lag bei nur 1,8 Prozent. Der größte Anteil entfällt auf verpackte Lebensmittel, gefolgt von Plastiktüten, Glas und Metallen. Schadstoffhaltige Abfälle wie Batterien oder Elektroaltgeräte wurden in keiner der Proben festgestellt. Der A.R.T. freute sich nach Aussage von Presssprecherin Kerstin Kielholtz über das Ergebnis: „Die Zahlen bestätigen unsere Annahme, dass das System von den Bürgern gerne in Anspruch genommen und im Sinne der Trennung von Abfällen verantwortungsvoll genutzt wird."

A.R.T.-Projektleiter Tobias Elsen erläutert ergänzend, warum man sich bei der Einsammlung für Papiertüten entschieden hat: „Im Zuge der Diskussion rund um die Belastung der Umwelt mit Mikroplastik sowie wegen der scharfen Vorgaben der Düngemittelverordnung zu Fremdstoffanteilen in Komposten, haben wir uns für die zweifelsfrei unbedenkliche Papiertüte entschieden. Sie reagiert zwar deutlich schneller auf Feuchtigkeit als Maismehltüten, zersetzt sich deshalb aber auch viel schneller."

Maismehltüten als potenzielle Alternativen sind zwar resistenter gegen Feuchtigkeit, ihr vollständiger Abbau dauert aber meist bedeutend länger. Hinzu kommt, dass Tüten aus Bioplastik nur sehr schwer von herkömmlichen Plastiktüten zu unterscheiden sind. Da die Gärreste aus der Bioanlage als Dünger ausgebracht werden, spielt die Abbaubarkeit eine zentrale Rolle. Elsen: „Um eine Verunreinigung unserer Bioabfälle zu vermeiden, haben wir uns gegen den weiteren Einsatz der Maismehltüten entschieden." Damit folge der A.R.T. einem bundesweiten Trend.

Perforierte Eimer im Test

Um die Feuchtigkeit im Sammelbehälter für Bioabfälle zu verringern, prüft der A.R.T. derzeit andere Lösungen. Bei einem Test hat sich gezeigt, dass die Kombination der Papiertüte mit einem perforierten Sammelgefäß gute Ergebnisse erzielt. Durch die Belüftungslöcher ist das Entweichen von Feuchtigkeit jederzeit möglich und es sammelt sich kein Wasser am Boden des Gefäßes. So kann das Durchnässen und Reißen der Papiertüten vermieden werden. Wenn weitere Tests in den kommenden Wochen positiv verlaufen, könnte der neue perforierte Eimer schon bald eingesetzt werden.