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29.08.2006

Erst in die Porta, dann ins Museum

Umbau Simeonstift: Innenausbau in vollem Gang

Schmale Fenster prägen die fertig verputzte Außenfassade des neuen Gebäudeflügels des Simeonstifts.
Schmale Fenster prägen die fertig verputzte Außenfassade des neuen Gebäudeflügels des Simeonstifts.
Elisabeth Dühr kann ihre Vorfreude nicht ganz verbergen: „Wir rechnen mit jährlich 250.000 Besuchern, die künftig den gemeinsamen Eingang für die Porta Nigra, das Museum und die Tourist-Information nutzen“, schätzt die Leiterin des Städtischen Museums Simeonstift. Natürlich werden nicht alle Leute ihr Museum besichtigen, doch von einer deutlichen Steigerung der Besucherzahl, die 2004 anlässlich der Sonderausstellung „Unter der Trikolore“ bei immerhin 75.000 lag, darf man ausgehen. Zumal es für Porta und Simeonstift günstige Kombitickets und eine gemeinsame Kasse geben wird. Das neue Eingangsgebäude wird weiterhin den freien Zugang zum Brunnenhof für Passanten und Gäste des Restaurants, das vom Nord- in den Westflügel umzieht, ermöglichen.

Wiedereröffnung Mai 2007

Auf der Großbaustelle Simeonstift ist mittlerweile der Innenausbau im Gang. Momentan stehen Elektro-Installationen sowie der Einbau der Heizungs- und Lüftungstechnik auf dem Programm.  Baugerüste sind nur noch an der Außenfassade des Westflügels zu sehen, die derzeit verputzt wird. Bei der laufenden Planung hat Projektleiter Klauspeter Quiring vom Amt für Gebäudewirtschaft zwei Termine stets im Hinterkopf: Für den 13. Mai 2007 ist die Wiedereröffnung des Städtischen Museums im Altbau des Simeonstifts geplant und am 2. Juni beginnt im Neubau die Ausstellung „Konstantin der Große“.

Für die wertvollen Leihgaben der Konstantin-Ausstellung werden die beiden Obergeschosse des neuen Gebäudeflügels mit moderner Klima- und Sicherheitstechnik ausgestattet. Sperrige Exponate können per Kran durch eine Öffnung in der Fassade direkt in die Ausstellungsräume gehievt werden. „Auch unsere folgenden Ausstellungsprojekte, bei denen wir auf Leihgaben angewiesen sind, werden von diesen neuen Standards profitieren“, betont Dühr.

1000 statt 600 Quadratmeter

Doch auch im Altbau des Simeonstifts tut sich viel. „Es handelt sich um eine Grundsanierung des kompletten Gebäudes, jedoch ohne dabei die historische Bausubstanz zu beeinträchtigen“, erläutert Quiring die Gratwanderung zwischen Modernisierung und Denkmalschutz. Beispielsweise wurden die Fenster des Dormitoriums einzeln ausgebaut, renoviert und wieder eingebaut. „Wir erhalten endlich angemessene Räume für eine qualifizierte Museumsnutzung“, so Elisabeth Dühr. Statt bisher 600 stehen für die stadtgeschichtliche Präsentation künftig 1000 Quadratmeter zur Verfügung. Zu den vielen Neuerungen und Verbesserungen zählen außerdem der repräsentative „Trebeta-Saal“ im Erdgeschoss, die behindertengerechte Erschließung über einen gläsernen „Vorbau“ im Brunnenhof, ein Museums-Shop sowie ein kombinierter Lasten- und Personenaufzug. Auch die Tourist-Information profitiert: Während der Counter an gewohnter Stelle bleibt, stehen im Erdgeschoss des Neubaus zusätzlich 200 Quadratmeter für die Verwaltung zur Verfügung.