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18.08.2009

Von der Waisenkasse zum Online-Banking

Blick in die Giro-Abteilung der Trierer Sparkasse im  Jahr 1938. Archivfoto: Sparkasse
Blick in die Giro-Abteilung der Trierer Sparkasse im Jahr 1938. Archivfoto: Sparkasse
Vor rund 200 Jahren wurden in Deutschland die ersten Sparkassen gegründet. In der Region Trier ist diese Form des Kreditinstituts schon seit mehr als 180 Jahren erfolgreich etabliert. Die ersten deutschen Sparkassen gingen auf die Initiative von Landesherrschaften oder Privatleuten zurück. Ärmeren Bevölkerungsschichten sollte die Chance eröffnet werden, eine langfristige, sichere und verzinsliche Rücklage zu bilden, die sie etwa bei Krankheiten oder im Alter benötigten. Erste Sparkassen nach modernem Verständnis, deren Vorläufer Waisenkassen und Leihhäuser waren, entstanden in Hamburg, Oldenburg und Kiel. Das Geschäftsgebiet einer Sparkasse ist in der Regel auf das Terrain ihres Trägers, meist einer Stadt oder eines Landkreises, begrenzt.

In den 1920er Jahren erlebten die Sparkassen eine starke Modernisierungsphase, unter anderem weil sie den bargeldlosen Zahlungsverkehr aufnahmen, ab 1929 ins Bauspargeschäft einstiegen und Versicherungen anboten. Weitere Meilensteine waren die Aufnahme des Konsumentenkredits mit seinen Vorformen ab 1952 sowie die zunehmende Automatisierung des Zahlungsverkehrs ab den frühen 1970er Jahren. Der erste moderne Geldautomat wurde 1978 bei der Kreissparkasse Köln in Betrieb genommen. Später kam das Online-Banking hinzu.

Vom Übergang zur modernen Industriegesellschaft, der Überwindung der Wirtschafts- und Finanzkrise der 20erJahre über den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gestaltung der Wiedervereinigung Deutschlands bis zur Finanzkrise im Jahr 2007 konnte sich die Sparkasse als Bank und Institution durchsetzen. Dies hat sie nach Einschätzung von Remigius Kühnen, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Trier, vor allem ihrem Bestreben zu verdanken, zuverlässig und sicher zu sein.