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14.02.2023

Trierer retten Verschüttete in der Türkei

Zwei Katastrophenhelfer stehen in einem Trümmerfeld eingestürzter Häuser
Florian Zonker (r.) und Christoph Reuter in den Trümmern eines Hauses in der türkischen Stadt Kahramanmaraş. Foto: @fire

Zwei Trierer Berufsfeuerwehrmänner waren eine Woche lang als freiwillige Helfer im Erdbebengebiet in der Türkei im Einsatz. Florian Zonker (37) und Christoph Reuter (30) sind Teil der Hilfsorganisation @fire, die mit 38 Spezialisten und drei Rettungshunden vor Ort in den Trümmern nach Verschütteten suchte und auch dabei half, die internationale Hilfe zu koordinieren. Keine 24-Stunden nach dem Beben waren die Trierer bereits vor Ort. Am Sonntag sind die beiden mit ihrem Such- und Rettungsteam aus der Türkei zurückgekehrt.

Insgesamt fünf Personen konnte das Team in der türkischen Stadt Kahramanmaraş während des einwöchigen Einsatzes retten. „Fünf gerettete Menschenleben ist ein überwältigendes Resümee unseres Einsatzes“, sagt Florian Zonker, der gemeinsam mit einem weiteren @fire-Experten das Team leitete. „Unter den Geretteten waren auch eine Mutter und ihre sechsjährige Tochter, die tagelang unter den Trümmern eines eingestürzten Hauses verschüttet waren, zu erfrieren drohten und von dem Team unter Leitung Zonkers in einer aufwändigen, rund 20-stündigen Aktion gerettet wurden. „Mit wenig Schlaf waren wir mit unseren Kräften am Ende, haben aber noch einmal alles gegeben, um die beiden da rauszuholen“, sagt Zonker, „unser Ziel war es, die beiden zu retten und als wir das erreicht hatten, war das ganze Team sehr, sehr glücklich darüber.“ Christoph Reuter erzählt von einer bedrückenden Szenerie vor Ort: „Die Stadt gleicht einem Trümmerfeld, kaum ein Haus ist unbeschädigt, so sieht es in der ganzen Region aus.“

Florian Zonker ist verantwortlich für den Katastrophenschutz bei der Berufsfeuerwehr, Reuter ist dort Wachabteilungsführer. Zonker war bereits 2020 nach dem Explosionsunglück in Beirut und nach dem Erdbeben in Haiti 2010 im Hilfseinsatz. Beide sind auch zu Hause in ihren freiwilligen Feuerwehren aktiv.

OB Wolfram Leibe drückt den Menschen im Katastrophengebiet sein Mitgefühl aus: „Die Bilder und die Nachrichten aus der Türkei und in Syrien sind erschreckend. Im Namen aller Triererinnen und Trierer möchte ich unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl aussprechen.“ Er unterstützt ausdrücklich das ehrenamtliche Engagement der zwei Berufsfeuerwehrleute: „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir in unseren Reihen Leute haben, die so professionell und uneigennützig helfen, wenn es nötig ist.“ Der zuständige Dezernent Ralf Britten und Feuerwehrchef Andreas Kirchartz würdigen die Einsatzbereitschaft. „Das sind eben Feuerwehrmänner mit Leib und Seele.“

Ernst Mettlach

Weitere Informationen zu dem Einsatz und der gesamten Hilfsorganisation: www.at-fire.de