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24.03.2009

Kühle Köpfe für Katastrophen

Bürgermeister Georg Bernarding (r.) ernennt Mario Marx (M.) und Markus Witt (l.) von der Berufsfeuerwehr zu Organisatorischen Leitern im Rettungsdienst.
Bürgermeister Georg Bernarding (r.) ernennt Mario Marx (M.) und Markus Witt (l.) von der Berufsfeuerwehr zu Organisatorischen Leitern im Rettungsdienst.
Die notfallmedizinische Versorgung in der Region Trier wird weiter ausgebaut: Bürgermeister Georg Bernarding ernannte mit Dr. Matthias Klages einen weiteren Leitenden Notarzt und mit den Rettungsassistenten Thomas Probst, Markus Witt und Mario Marx drei zusätzliche Organisatorische Leiter. Zugleich wurde ein neues Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF) in Dienst gestellt.

Mit Klages versehen nun insgesamt elf Mediziner in Trier den Dienst eines Leitenden Notarztes. Die Zahl der Organisatorischen Leiter im Rettungsdienst erhöht sich durch die Neuberufungen auf 20.

Aufgabe des Leitenden Notarztes und der Organisatorischen Leiter ist es, Rettungseinsätze bei sogenannten „Großschadensereignissen“ zu koordinieren. Dazu zählen unter anderem Massenkarambolagen, Busunglücke, Geiselnahmen, Bombenfunde und Gefahrgutunfälle. Im einzelnen muss der Einsatzleiter das Ausmaß des Unglücks aus medizinischer Sicht einschätzen, Behandlungs- und Transportprioritäten festlegen, gegebenenfalls weitere Einsatzkräfte anfordern und die Ausbreitung einer Panik bekämpfen. Die Anwärter werden für diese verantwortungsvollen Tätigkeiten besonders geschult.

EKG und Beatmung

Das neue NEF, ein umgerüsteter Mercedes Vito zum Preis von 60.000 Euro, ersetzt das alte Fahrzeug, das seit 2002 im Einsatz war. Zur medizinischen Ausstattung gehören neben dem Notfallkoffer ein EKG- und ein Beatmungsgerät, Medikamente und aufblasbare Schienen. Das medizinische Modul ist nicht fest installiert, sondern kann in einen anderen Rettungswagen umgeladen werden, falls das NEF nicht einsatzfähig ist.

Das NEF, das von Pfarrer Hans Edmund Kieren-Ehses eingesegnet wurde, ist wie bisher am Brüderkrankenhaus stationiert. Von dort aus rückt der Notarzt direkt zum Einsatzort aus, wo er sich mit einem gleichzeitig alarmierten Rettungswagen der Feuerwache trifft. Der Notarzt entscheidet nach der Erstversorgung, ob der Transport bis zum Ende von ihm begleitet werden muss oder er sich für den nächsten Einsatz bereit halten kann. Dieses 2002 eingeführte „Rendezvous-System“ hat sich aufgrund der wesentlich höheren Flexibilität bewährt und wird beibehalten.

Gelungene Kooperation

„Trier bleibt weiterhin Spitze bei der notfallmedizinischen Versorgung“, betonte Bürgermeister Bernarding. Angesichts eines immer noch steigenden Gefahrenpotenzials in Verkehr und Industrie bestehe die Pflicht, Vorsorge zu treffen. Bernarding hob zugleich die Kooperation zwischen dem bei der Berufsfeuerwehr angesiedelten Rettungsdienst der Stadt Trier und dem Brüderkrankenhaus hervor:¿„Eine bessere Zusammenarbeit ist nicht vorstellbar.“ Michael Mager, Hausoberer und Verwaltungschef des Brüderkrankenhauses, gab das Lob zurück und bedankte sich für die „sehr intensive Unterstützung“ der Stadt beim Ausbau des notfallmedizinischen Zentrums. Als nächstes Projekt steht der Bau eines neuen Hubschrauberlandeplatzes bevor.