Kita-Ausgaben mehr als verdoppelt
Mit dem Ausbau der Plätze für Kleinkinder setzen die Stadt, das Bistum und weitere Träger das Kindertagesstättengesetz des Landes um. Demnach haben Kinder vom vollendeten zweiten Lebensjahr bis zum Schul- eintritt einen Anspruch auf Erziehung, Bildung und Betreuung in einem Kindergarten. Die von Werner Theis als zuständiger Abteilungsleiter im Jugendamt vorgestellten Zahlen belegen die unvermindert hohe Nachfrage: Im Mai sind 94 Prozent der Plätze in Kindertageseinrichtungen belegt. Im Durchschnitt ist weniger als ein Platz pro Gruppe frei. Dabei gibt es aber Unterschiede zwischen einzelnen Stadtteilen.
Bei den Drei- bis Sechsjährigen ist der Ausbaubedarf bei derzeit 82 fehlenden Plätzen deutlich geringer als bei den Kleinkindern. Eine unverzichtbare Ergänzung zu den Kitas mit ihren festen Öffnungszeiten ist die Kindertagespflege. Dort standen am 1. März 411 Plätze zur Verfügung. Die jährlichen städtischen Ausgaben in diesem Bereich stiegen von gut 706.740 Euro vor sieben Jahren auf derzeit rund 2,3 Millionen Euro.
Die Zwischenbilanz verzeichnet neben der deutlichen Erhöhung der Betreuungskapazitäten vielfältige qualitative Verbesserungen, darunter das Programm „Kita Plus“ für Einrichtungen in Stadtteilen mit schwieriger Sozialstruktur. Ziel ist, den Austausch mit und zwischen Eltern zu erleichtern und deren Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten zu verbessern. Mit dem Trierer Budget von rund 77.880 Euro werden 2016 acht Einrichtungen gefördert. Für Kinder mit einer Behinderung stehen in Trier mittlerweile sieben integrative Kitas mit 100 teilstationären Plätzen bereit. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Sprachbildung. Dazu gehören 35 Intensiv- und 17 Basismodule im Programm „Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an“ und die von 2011 bis 2015 umgesetzte „Offensive frühe Chancen“. In den Kitas Trimmelter Hof, Feyen, St. Valerius, Haus für Kinder, St. Martin und Wichernhaus war eine Zusatzkraft mit 19,5 Wochenstunden im Einsatz. Zwölf Kitas beteiligen sich bis 2019 an dem Nachfolgeprogramm „Sprach-Kitas“. Außerdem sind in 15 Tagesstätten interkulturelle Fachkräfte beschäftigt. Um den Kinderschutz zu verbessern, haben das Jugendamt und die Kitas eine neue Vereinbarung geschlossen, die die Aufsichtspflichten präzisiert.