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04.03.2008

Mehr Unfälle und weniger Disziplin

Die Experten der Unfallkommission bei der Ursachenforschung: Hier beraten sie an der Autobahnabfahrt Verteilerkreis, durch welche Veränderungen sich Kollisionen vermeiden lassen.
Die Experten der Unfallkommission bei der Ursachenforschung: Hier beraten sie an der Autobahnabfahrt Verteilerkreis, durch welche Veränderungen sich Kollisionen vermeiden lassen.
Schlechte Nachrichten von Triers Straßen: Die Zahl der Unfälle ist im vergangenen Jahr um mehr als sechs Prozent gestiegen und auch die Verkehrsdisziplin lässt laut Polizeiangaben zu wünschen übrig. Mit einer Überprüfung der Unfallschwerpunkte und einem neuen Verkehrsüberwachungskonzept der Polizei soll dem nun entgegengewirkt werden.

Eine Kommission, bestehend aus Experten von Polizei, Straßenverkehrsamt, Tiefbauamt und dem Landesbetrieb Mobilität, nimmt jedes Jahr Stellen unter die Lupe, an denen es besonders häufig kracht. Wenn fünf gleichartige Kollisionen registriert werden, handelt es sich um eine so genannte „Unfallhäufungsstelle“. Bei einer Ortsbesichtigung versuchen die Experten, die Ursache zu analysieren und Möglichkeiten zu finden, um den Unfallschwerpunkt zu entschärfen.  

24 Unfallhäufungsstellen

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 24 Unfallhäufungsstellen in Trier. Besichtigt wurde unter anderem die Autobahn-Abfahrt Verteilerkreis/ Zufahrt Richtung Ratio. Elf mal krachte es hier im vergangenen Jahr. Problematisch sei vor allem die Beschilderung an der Autobahn, so die Experten. „Viele Auswärtige fahren ab und dann direkt wieder auf, weil sie merken, dass sie falsch sind“, so Christian Fuchs vom Straßenverkehrsamt. „Das erhöhte Verkehrsaufkommen macht die Situation problematisch.“ Der Landesbetrieb Mobilität, der für die Beschilderung an Autobahnen zuständig ist, soll nun eine Änderung prüfen.
 
Eine weitere Unfallhäufungsstelle befindet sich an der Ecke Straßburger Allee/Rotbachstraße. Schlechte Sichtverhältnisse scheinen hier die Ursache für mehrere Vorfahrtsunfälle zu sein. Abhilfe schaffen soll die Entfernung einer Hecke, die die Sicht der Abbieger aus der Rotbachstraße einschränkt.

Problematisch ist auch die Querung der Ostallee auf Höhe des Alleencenters. Zahlreiche Autofahrer missachteten hier das Rotlicht. Für Irritationen sorgt vermutlich eine Ampel, die hinter der Kreuzung angebracht ist und daher übersehen wird. Geprüft wird nun, ob die Ampel günstiger angebracht werden kann. Neu in der Statistik ist der Porta-Nigra-Platz, an dem 15 Unfälle registriert wurden. Zwei Fußgänger wurden hier laut Angaben der Polizei schwer verletzt.

Erfolgreiche Entschärfung

Doch es gibt auch Erfreuliches zu vermelden: Durch die Maßnahmen der Unfallkommission tauchen mehrere Häufungsstellen in der aktuellen Statistik nicht mehr auf. So etwa der Übergang von der Konrad-Adenauer-Brücke in die Straße im Speyer: Hier brachten die Verkehrsexperten so genannte Maybach-Schwellen an. Durch die Fahrbahnbegrenzung sind abrupte Spurwechsel, früßer eine häufige Unfallursache an der Kreuzung, jetzt nicht mehr möglich.

Um der mangelnden Disziplin der Verkehrsteilnehmer, die sich in Geschwindigkeitsüberschreitungen, Telefonierens und Nicht-Anschnallens zeige, entgegenzuwirken, kündigte die Polizei derweil verstärkte Kontrollen an. „Wir müssen handeln, denn die bisherigen Maßnahmen haben leider keinen nachhaltigen Effekt gezeigt.“, so Polizeipräsident Dr. Manfred Bitter.