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08.02.2022

Exhaus-Gebäude wieder im Fokus

Blick in den Innenhof des Exhauses
Der Blick in den Innenhof des Exhauses sieht aktuell alles andere als einladend aus. Ein neuer Arbeitskreis beschäftigt sich mit der Zukunft des Gebäudes.
An Konzerte, Bummeln auf Flohmärkten und Treffen mit Freunden im Innenhof des Exhauses ist derzeit nicht zu denken: Seit 2019 ist das Gebäude aufgrund gravierender baulicher Mängel geschlossen, der Innenhof ist zugewuchert. Es scheint, als hole sich die Natur das Gelände zurück. Der Rat beschloss nun, einen Arbeitskreis einzurichten, in dem das alte Gebäude im Mittelpunkt stehen soll.

Mit einer knappen Mehrheit von 26 Ja- zu 24 Nein-Stimmen beschloss der Rat die Einrichtung eines Arbeitskreises zum Exhaus-Gebäude in der Zurmaiener Straße. Seit seiner Schließung 2019 hat die Stadt gegen den weiteren Verfall das Dach gesichert und die Statik abgesichert. Mit ihrem Antrag, der auf einem Vorstoß der Linken basierte, wollen die Grünen das alte Gebäude wieder in den Fokus der Debatte rücken. Ziel sei, so Dominik Heinrich (Grüne), es wieder als Jugend- und Kulturzentrum nutzen zu können. „Wir dürfen nicht zusehen, wie das Exhaus weiter zerfällt", so sein Appell.

Der beschlossene Antrag sieht vor, dass der dezernatsübergreifende Arbeitskreis ab dem zweiten Quartal mindestens vierteljährlich zusammenkommt. Die Stadtratsfraktionen sollen bis zu zwei Personen in das Gremium entsenden können. Ebenso ist der Ortsbeirat Trier-Nord einzubinden. Die einzelnen Sitzungen sollen unterschiedliche Schwerpunkte haben. Die Zuarbeit der Stadtverwaltung soll themenbezogen aus den einzelnen Dezernaten erfolgen. Als mögliche Themen der Sitzungen schlagen die Grünen unter anderem den aktuellen baulichen Zustand des Gebäudes mit den Mängeln und den Sanierungskosten, mögliche Nutzungs- und Betreiberkonzepte sowie weitere Schritte samt Zeitfenster vor.

Kontroverse Debatte

Die Fraktionen im Stadtrat diskutierten kontrovers über den Antrag der Grünen: Während Linke und CDU Unterstützung mit dem Ziel signalisierten, die Sanierung des Gebäudes wieder in den Mittelpunkt zu rücken, zeigten sich SPD, FDP, UBT und die FRAKTION ablehnend. SPD und FDP betonten, Priorität müsse die Herrichtung des Schießgrabens als Übergangslösung für die weggefallenen Exhaus-Räume haben. „Hier ist bislang nicht viel passiert, und die Gebäude sollten in diesem Sommer eigentlich fertig sein", monierte Julia Bengart (SPD). UBT und die FRAKTION waren der Auffassung, die Beratungen zum Exhaus-Gebäude im Ausschuss reichten aus, es brauche dafür keinen eigenen Arbeitskreis. Dessen Befürworter setzten sich dann aber mit einer knappen Mehrheit von zwei Stimmen durch. Die zuständige Dezernentin Elvira Garbes sagte, die Verwaltung suche nach Lösungen und es würden bereits Gespräche geführt. Mehr könne man zum aktuellen Zeitpunkt aber noch nicht sagen.

Björn Gutheil