Sprungmarken
07.11.2023

"Programm am Puls der Zeit"

Blick in einen virtuellen Bühnenraum mit zwei Figuren, Sitzmöbeln vor einem Hintergrund in violetten Farbtönen
In dem Stück „VRona“ des Theaters Koblenz (oben) werden die Zuschauer mittels Virtual-Reality- Brillen zu einem Teil des Stücks. Foto: A.Glebocki
Rund 20 Produktionen von vier Theatern an neun Tagen – das bieten die Theatertage Rheinland-Pfalz 2024. Die Intendanten Manfred Langner und Lajos Wenzel planen in Trier „ein Fest für alle". Ein besonderer Schwerpunkt wird auf das Angebot für Kinder und Jugendliche gelegt. Dabei setzt man auch auf modernste Technik.

Vom 9. bis 17. März 2024 ist das Trierer Theater zum ersten Mal der Gastgeber der Theatertage Rheinland-Pfalz. Unter dem Motto „Meet. Inspire." zeigen die Dreispartenhäuser des Landes – Mainz, Koblenz, Kaiserslautern und Trier – Ausschnitte aus ihren aktuellen Programmen und spiegeln damit die lebendige Vielfalt der Bühnenkunst in Rheinland-Pfalz wider. Intendant Langner betont, dass das Programm bewusst eine große Vielfalt an Themen, Stücken und Formaten biete.

Zum Auftakt der Theatertage wird traditionell der Else Lasker-Schüler- Dramatikpreis von Ministerpräsidentin Malu Dreyer verliehen. Zu den bisher prämierten Autorinnen und Autoren gehören etwa Elfriede Jelinek, Peter Handke und Rainald Goetz, die zu den bedeutendsten Dramatikern weltweit zählen. Die Verleihung unterstreicht die besondere Bedeutung dieses kulturellen Ereignisses.

Als erste Produktion wird die zeitgenössische Oper „Brokeback Mountain" vom gastgebenden Theater Trier aufgeführt. Der gleichnamige Film brach 2005 Umsatzrekorde und Tabus zur Homosexualität. Im Programm der Theatertage sind einige Literatur- und Filmadaptionen – für Kulturdezernent Markus Nöhl ein Zeichen, dass es ein „Programm am Puls der Zeit" sei. Viele Produktionen setzten sich mit gesellschaftspolitischen Themen auseinander, aber immer auch in Kombination mit Spaß und Freude, so Nöhl.

William Shakespeares „Romeo und Julia" diente als Inspiration für das innovative Theaterprojekt „VRona" des Theaters Koblenz. Durch den Einsatz von Virtual-Reality-Brillen wird das Publikum Teil des Stücks und kann das Bühnengeschehen aktiv beeinflussen. Das interaktive VR-Erlebnis richtet sich an Jugendliche ab 16 Jahre. Daneben gibt es weitere Klassenzimmerstücke für Jugendliche und Tanzproduktionen für Kinder.

Begleitet werden die Theatertage von einem umfassenden Rahmenprogramm mit Diskussionen, Workshops und Künstlergesprächen. Der Staatssekretär im Kulturministerium des Landes, Professor Jürgen Hardeck, betont, dass die Theatertage nicht nur dem Austausch zwischen den Theaterschaffenden und dem Publikum dienen, sondern auch der Vernetzung der Theaterakteure untereinander. Das Land unterstützt die Veranstaltung mit 100.000 Euro.

Der Austausch unter den Theatern zeigt sich auch am Chor-Orchester- Konzert von Guiseppe Verdis „Requiem". An der großen Gemeinschaftsproduktion sind alle vier Häuser beteiligt. Darüber hinaus wird es zwei Doppeltanzabende geben, zu denen je zwei Tanzkompanien je eine Produktion an einem Abend präsentieren.

Mit einem, für Intendant Wenzel, „krönenden Abschluss" enden die Theatertage: Koblenz zeigt das Musical „Company". Diese letzte Aufführung dient als „Staffelstabübergabe", denn die vierten rheinland-pfälzischen Theatertage finden 2026 in Koblenz statt.

Tickets gibt es ab sofort an der Theaterkasse am Augustinerhof.

Johanna Pfaab