Sprungmarken
16.02.2010

Bauland zehn Prozent teurer

Im Neubaugebiet Tarforst, in dem sich schon viele Familien angesiedelt haben,kostet ein Neubaugrundstück in guter Lage im Durchschnitt 210 Euro pro Quadratmeter, vor vier Jahren waren es 170 Euro.
Im Neubaugebiet Tarforst, in dem sich schon viele Familien angesiedelt haben,kostet ein Neubaugrundstück in guter Lage im Durchschnitt 210 Euro pro Quadratmeter, vor vier Jahren waren es 170 Euro.
Wohnbaugrundstücke in Trier wurden in den letzten zwei Jahren durchschnittlich zehn Prozent teurer. Dieser Trend gilt nach der Bodenrichtwertübersicht 2010 in der gesamten Stadt. Hauptursache ist nach Einschätzung der Experten ein gestiegenes Interesse an Immobilien als stabile Geldanlage in der Wirtschaftskrise. Das bestätigen erste Prognosen für die Preise neuer Eigentumswohnungen.
 
Der Bericht fasst die Entwicklung der Jahre 2008 und 2009 zusammen. Zum Stichtag 1. Januar 2010 lag bei den Baugebieten das Altbachtal an der Spitze (durchschnittlich 310 Euro pro Quadratmeter), gefolgt vom Gartenfeld (300), Feyen (230), Heiligkreuz (270), Euren und der Weismark (220) sowie Tarforst und dem Petrisberg (210 Euro). Zum 1. Januar 2008 hatte der Quadratmeter im Altbachtal noch 280 und im Gartenfeld 275 Euro gekostet. Das höhere Preisniveau spiegelt sich auch in den Indexreihen für Wohnbauland und neue Eigentumswohnungen wider. Dabei sind die Zahlen des Jahres 2000 als Richtwert von 100 zugrundegelegt. Demnach lag Wohnbauland in Trier 2008 insgesamt bei 112, neue Eigentumswohnungen sogar bei 124. Besonders groß war der Preissprung in diesem Segment zwischen 2006 und 2007.

Einen Immobilienmarkt mit eigenen Gesetzen bilden Grundstücke in zentralen Innenstadtlagen. Ihr Preis leitet sich nach Aussage von Armin Wollscheid, Vorsitzender des Gutacherausschusses für Grundstückswerte, von zu erzielenden Ladenmieten ab. Sie hängen mit der Entwicklung des Verbraucherindexes zusammen. In diesen Lagen werden derzeit die höchsten Trierer Bodenpreise gezahlt.

Erstmals Daten zu Kleingärten

Die Bodenrichtwerte sind durchschnittliche Lagedaten für Grundstücke mit gleichen Nutzungs- und Wertverhältnissen innerhalb bestimmter Zonen. Der Gutachterausschuss beschließt sie alle zwei Jahre auf der Basis abgeschlossener Kaufverträge. Diesem unabhängigem Gremium gehören Architekten, Vermessungsingenieure, Immobilienbetriebswirte, Experten der Finanzverwaltung, landwirtschaftliche Gutachter, ein Bauingenieur und ein Steuerberater an. Der Bericht 2010 bietet einige Neuerungen, darunter Preisübersichten zu privaten Waldgrundstücken und Kleingärten. Hintergrund sind gesetzliche Vorgaben, Bodenrichtwerte vor allem wegen Änderungen der Erbschafts- und Schenkungssteuer noch flächendeckender zu dokumentieren. Das führte zu einem erheblichen Zusatzaufwand bei der Erstellung der Richtwerte.
 
Verweisliste