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28.03.2006

Viele Freundschaften im Städtedreieck

Partnerschaftsvereine (4): Gloucester-Metz-Gesellschaft

Zeigen Flagge für die internationale Freundschaft: Marianne Loire, Rosemarie Berens, Rosita Dickmann, Susan Mund-Hoym, Peter Lattwein, Irene Girault und Margarete Weber (v. l.).
Zeigen Flagge für die internationale Freundschaft: Marianne Loire, Rosemarie Berens, Rosita Dickmann, Susan Mund-Hoym, Peter Lattwein, Irene Girault und Margarete Weber (v. l.).
Die Gloucester-Metz-Gesellschaft Trier steckt mitten in den Vorbereitungen für ein ereignisreiches Jahr: Im Mai stehen der Ball der Nationen und ein Wochenendbesuch von Freunden aus Metz auf dem Programm, für September ist eine achttägige Fahrt nach Gloucester geplant. Dafür müssen Sponsoren akquiriert, Busse organisiert, Programme abgesprochen und Gastfamilien gefunden werden – Aufgaben, denen sich der achtköpfige Vereinsvorstand mit viel Engagement widmet. „Wir sind ein tolles Team“, lobt die erste Vorsitzende Susan Mund-Hoym ihre Mitstreiter.

Ursprung der Gloucester-Metz-Gesellschaft war Ende der 80er Jahreein Englischkurs in der Volkshochschule, aus dem ein kleiner Kreis von Englandfreunden hervorging. Mit Gloucester, der Trierer Partnerstadt auf der Insel, hatte das zunächst nicht direkt etwas zu tun. Erst als die Mitglieder des Städtepartnerschaftskomitees von Gloucester – die „Gloslinks“ – 1993 zum erstenmal nach Trier reisten und eine Schwestergesellschaft zur Organisation von Austauschprogrammen suchten, kam es zur Vereinsgründung. 2000 wurde aus der Gloucester- die Gloucester-Metz-Gesellschaft. Der Städteverbindung Trier-Metz, die 2007 ihr 50jähriges Jubiläum feiert, mangelte es damals an bürgerschaftlichem Engagement. Und da Metz ebenfalls Partnerstadt von Gloucester ist, war die Gloucester-Gesellschaft prädestiniert, sich zusätzlich um die Kontakte zu den französischen Nachbarn zu kümmern.

Gastfamilien sind ein Muss

„Sinn und Zweck der Gesellschaft ist der Austausch auf privater Ebene, um Land, Sprache und Kultur der Partnerstadt kennenzulernen“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Rosemarie Berens. Während der gegenseitigen Besuche ist deshalb die Unterbringung in Gastfamilien selbstverständlich. „Jeder, der an unserer Fahrt nach Gloucester teilnimmt, muss sich verpflichten, im nächsten Jahr englische Gäste für eine Woche bei sich zu Hause aufzunehmen“, betont Susan Mund-Hoym. Für den Austausch mit der von den Römern gegründeten Stadt am River Severn nahe der Grenze zu Wales hat sich ein fester Rhythmus eingependelt: Besuch, Gegen-Besuch und im dritten Jahr eine Pause. Größter England-Kenner unter den Vorstandsmitgliedern ist Schatzmeister Peter Lattwein, der seit 1980 jedes Jahr für drei bis vier Wochen nach Großbritannien fährt. Wie seine Kollegen schwärmt auch er von der „wunderschönen Landschaft“ rund um Gloucester: das Tal des Severn, die Cotswold Hills und das walisische Bergland. Viele Landschaftsgärten, Adelssitze, Museen und nicht zuletzt Pubs – in denen das Essen, so die einhellige Meinung, besser ist als sein Ruf – gibt es zu entdecken.

Wanderung zur Moselquelle

Ihre Freunde aus Metz sehen die Trierer Partnerschaftsaktivisten aufgrund der geringen Entfernung häufiger. Beliebte Anlässe für gemeinsame Wochenenden sind das Mirabellenfest in der nur anderthalb Autostunden entfernten lothringischen Hauptstadt und die Weihnachtsmärkte in beiden Städten. Auf dem Programm stehen aber auch Weinproben und Wandertouren in den Vogesen – zum Beispiel zur Quelle der Mosel, die beide Städte durchfließt. Die französische „Fraktion“ im Vereinsvorstand bilden Marianne Loire und Irene Girault, deren Ehemänner aus der „Grande Nation“ stammen. Die gebürtige Luxemburgerin Loire bietet sogar Sprachkurse für Mitglieder der Gesellschaft an. „Aber auch ohne Französisch-Kenntnisse klappt die Verständigung in der Regel gut, denn viele Metzer können Deutsch“, beruhigt Rosemarie Berens.

Ein weiteres „Standbein“ der Gloucester-Metz-Gesellschaft ist der Ball der Nationen, der in diesem Jahr zum siebtenmal in der Mensa der Universität stattfindet. Zusammen mit neun anderen Deutsch-Internationalen Gesellschaften zählte Gloucester-Metz von Beginn an zu den Organisatoren des Balls, bei dem jedes Jahr ein anderes Land mit Spezialitäten und kulturellen Programmpunkten im Blickpunkt steht. „Ball-Beauftragte“ im Vereinsvorstand sind Margarete Weber und Rosita Dickmann. Sie vertreten die Gesellschaft im Organisationskomitee und kümmern sich um den Ticketverkauf sowie die Tischreservierung für die Mitglieder und Gäste aus Metz. Schwerpunktland beim nächsten Ball der Nationen am Samstag, 6. Mai, ist Polen.

Traditionelle Farewell-Party

Zu den absoluten Höhepunkten im Jahresablauf zählen zweifellos die Treffen aller drei Partnerschaftsgesellschaften. Wenn die „Gloslinks“ Metz oder Trier besuchen, gibt es zum Abschied die nun schon traditionelle „Farewell-Party“, zu der jeweils auch der dritte Verein eingeladen wird. Das Städtedreieck Trier-Metz-Gloucester zeigt sich dann von seiner bestgelaunten Seite.