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28.08.2018

"Fröhliches Radfahrfest" für alle

Die Deutschland Tour passiert die Porta Nigra
Viele Zuschauer und die Porta Nigra standen bei der Fahrt der Radprofis durch Trier Spalier.
Trier feierte ein Fest des Radsports mit sportlichen Spitzenleistungen, Stars zum Anfassen und vielen Mitmachaktionen: Die zweite und dritte Etappe der Deutschland Tour hielten die Stadt am Freitag und Samstag in Atem. Rund 250 freiwillige Helfer und Streckenposten sorgten für einen weitgehend reibungslosen Ablauf des Rennens und des Rahmenprogramms an der Arena, in der Fußgängerzone und vor der Porta Nigra.

Nach Veranstalterangaben waren rund 30.000 Zuschauer an der Strecke, als das Feld der 130 Radprofis am Freitag gegen 15.20 Uhr aus Richtung Wald-
rach und Korlingen kommend die Stadtgrenze überquerte. Nach einer rasenden Abfahrt durch das Aveler Tal erreichten die Fahrer zum ersten Mal die Zielgerade in der Herzogenbuscher Straße. Von dort ging es auf die 14 Kilometer lange Schlussrunde, die zunächst über die Zurmaiener Straße und an der Porta Nigra vorbei bis ins Gartenfeld führte. Am anschließenden steilen Anstieg über die Sickingenstraße auf den Petrisberg hatten sich besonders viele Fans eingefunden, um den Tour de France-Sieger Geraint Thomas in Aktion zu erleben und die deutschen Spitzenfahrer Pascal Ackermann, Nils Politt und Maximilian Schachmann anzufeuern.

Sieg für Schachmann

Schachmann war es dann auch, der den Zielsprint der vierköpfigen Spitzengruppe für sich entschied und vorübergehend die Führung in der Gesamtwertung übernahm. Auf den Plätzen zwei, drei und vier landeten der spätere Gesamtsieger der Deutschland Tour, Matej Mohoric (Slowenien), der Gesamtzweite der Tour de France, Tom Dumoulin (Niederlande), und Nils Politt als zweitbester Deutscher. OB Wolfram Leibe freute sich am Freitag über das „fröhliche Radfahrfest" und dankte den über 200 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die allein an diesem Tag im Einsatz waren und von einer Projektgruppe im Rathaus koordiniert wurden. „Die Trierer haben im Vorfeld toll mitgearbeitet und dafür gesorgt, dass der Radfahrtross ohne Probleme durch die Stadt rollen konnte", sagte das Stadtoberhaupt. Die Stadt habe wieder gezeigt, dass sie solche Großveranstaltungen mit vielen tausend Besuchern stemmen kann.

Die Neuauflage der Deutschland Tour, die erstmals seit 2008 wieder im Rennkalender stand, wurde von einem deutschen Tochterunternehmen des Tour de France-Veranstalters A.S.O. organisiert. Dessen Geschäftsführer Claude Rach bilanzierte: „Das neue Konzept der Deutschland Tour ist von A bis Z komplett aufgegangen und hat unsere Erwartungen übertroffen."

Selfies mit den Stars

Am Samstagvormittag standen die Fans dichtgedrängt an der Bühne vor der Porta Nigra, um die Profis hautnah bei der Vorstellung und Einschreibung für die dritte Etappe zu erleben und sich das eine oder andere Selfie und Autogramm zu sichern. Um 11.55 Uhr gaben OB Leibe und Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Start frei. Durch die Fußgängerzone über den Hauptmarkt und den Domfreihof fuhr das Peloton auf rund vier Kilometern gemächlich durch die Innenstadt bis zur Mosel. Auf der B 51 in Höhe der Pellinger Straße wurde das Rennen mit einem fliegenden Start freigegeben.

Viele Radsportbegeisterte hatten sich im Vorfeld der Etappenankunft am Freitag an den zahlreichen Mitmachaktionen des Begleitprogramms beteiligt. Bei der inklusiven Ride Tour, bei der Menschen mit und ohne Handicap auf einem abgesperrten Rundkurs in der Innenstadt fuhren, kamen 5000 Euro für die Trierer Ehrenamtsagentur zusammen, die Lotto Rheinland-Pfalz als Sponsor zur Verfügung stellte. Insgesamt drehten die Teilnehmer, darunter Bürgermeisterin Elvira Garbes und Dezernent Andreas Ludwig, 924 Runden. Bei der anschließenden gemeinsamen Fahrt zur Arena konnten die Teilnehmer der Ride Tour sogar ein kurzes Stück auf der Strecke der Profis fahren und stimmten sich auf deren Zieleinlauf ein.