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24.02.2009

Fairness geht vor

Vergabe der Fairness-Punkte nach einem Spiel. Archivfoto: Sportakademie
Vergabe der Fairness-Punkte nach einem Spiel. Archivfoto: Sportakademie
Im Rahmen des Projekts „Ballance 2006 Rheinland Pfalz“, welches 2004 auf Initiative des Ministeriums für Inneres und Sport in Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen wurde, werden Fußballturniere für Jungen und Mädchen zwischen zehn und 16 Jahren organisiert, die auf spielerische Weise versuchen, Toleranz und Fairness zu vermitteln. Das ursprünglich zeitlich begrenzte Projekt wurde aufgrund der positiven Resonanz auch nach der Fußballweltmeisterschaft 2006, in deren Umfeld es entstanden ist, fortgeführt. Trier ist seit 2008 ein weiterer Standort für die an Fairness orientierten Fußballspiele, von denen im letzten Jahr mit Hilfe der Europäischen Sportakademie mehr als 30 organisiert wurden.

Durch das spezielle pädagogische Konzept soll der „Fairplay“-Gedanke den reinen sportlichen Leistungsvergleich ersetzen. Nicht nur Mitglieder der Fußballvereine sollen angesprochen werden, sondern auch Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, mit Behinderung oder aus sozial schwierigen Verhältnissen.
 
In den gemischten Mannschaften spielen jeweils vier gegen vier, darunter mindestens ein Mädchen je Team, wodurch das Aggressionspotenzial gesenkt werden soll. Außerdem muss in dem zehnminütigen Spiel mindestens ein Tor von einem Mädchen geschossen werden, damit die anderen Tore der Jungen angerechnet werden. Diese Regel soll den Teamgeist stärken und die Mädchen integrieren. Die Teams können sowohl Spiel-, als auch Fair-Play-Punkte erspielen, wobei es für jeden Sieg drei Spielpunkte gibt.
 
Durch das Einhalten von drei selbst aufgestellten Regeln, die das Team  im Vorfeld des Spiels mit seinem Betreuer abspricht, kann es Fairness-punkte erhalten. Zu diesen Regeln zählen Aussagen wie „sich über die gute Leistung des Gegners freuen“ oder „kein Schubsen und kein Drängeln“. Der Betreuer vergibt nach dem Spiel je einen Punkt pro eingehaltener Regel. Die Spiel- und Fairness-punkte werden addiert, so dass auch das Team mit der geringeren Anzahl von Spielpunkten gewinnen kann, wenn es mehr Fairnesspunkte als der Gegner erspielt hat.

Ballance 2006 sucht immer nach weiteren Ausrichtern wie Schulen, Vereinen und Jugendzentren für seine Fußballturniere. Dabei steht den Veranstaltern in Trier ein geeigneter, transportabler Street-Soccer-Court kostenlos zur Verfügung und sie werden bei der Organisation beraten. Ansprechpartner in der Europäischen Sportakademie Trier ist Klaus Klaeren, zu erreichen unter der E-Mail-Adresse
info@sportakademie.de .