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07.02.2012

Gratulation ab 80 nur noch alle fünf Jahre

Ruth Mereien-Gürke, Protokollchefin im Rathaus.
Ruth Mereien-Gürke, Protokollchefin im Rathaus.
Der Stadtrat hat nach langer interner Beratung das Statut für die Ehrung der Alters- und Ehejubilare mit großer Mehrheit geändert. FWG-Ratsmitglied Margret Pfeiffer-Erdel stimmte dagegen, ihre Fraktion enthielt sich. Die neue Fassung tritt im August in Kraft. Für die organisatorische Vorbereitung der Ehrungen ist im Rathaus das Referat für Protokollangelegenheiten und Städtepartnerschaften zuständig. Im Gespräch mit der Rathaus Zeitung erläutert Protokoll-Chefin Ruth Mereien-Gürke, welche Veränderungen beschlossen wurden und weshalb.

Rathaus Zeitung: Frau Mereien-Gürke, welches sind die vom Stadtrat jetzt beschlossenen wesentlichen Neuerungen bei der Ehrung von Alters- und Ehejubilaren?

Ruth Mereien-Gürke: Zukünftig wird den Bürgerinnen und Bürgern durch die Stadt Trier gratuliert, die das 80., 85., 90., 95. das 100. und folgende Lebensjahre vollendet haben.

Wie war denn die bisherige Handhabung?

Bisher wurden auch die Personen berücksichtigt, die das 91. bis 94. sowie das 96. bis 99. Lebensjahr vollendet hatten.

Welche Gründe haben zu der Aktualisierung geführt?

Der einzige Grund ist die zeitliche Überlastung einiger Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher, die die Gratulationsurkunde und Präsente im Namen des Oberbürgermeisters überreichen. Die Anzahl der Jubilare hat sich seit dem letzten Stadtratsbeschluss im Jahr 1985 von 1 307 auf 2 412 im letzten Jahr erhöht, also erfreulicherweise nahezu verdoppelt. In manchen Stadtteilen fallen bis zu 40 Gratulationen im Monat an. Um eine Gleichbehandlung der Bürgerinnen und Bürger aller Stadtteile zu gewährleisten, war eine Änderung des Statuts nun notwendig geworden.

Nun gibt es ja bei den Hundertjährigen auch eine bemerkenswerte Entwicklung.

Ja, das stimmt, die Zahl wächst stetig an. Wir haben aktuell 25 Mitbürgerinnen und Mitbürger, die dieses biblische Alter und mehr erreicht haben, 42 könnten es bis Dezember werden. Früher war das landesweit eine absolute Ausnahme und der Ministerpräsident persönlich kam zur Gratulation. Heute lässt es sich unser Oberbürgermeister – soweit er nicht verhindert ist – nicht nehmen, die Glückwünsche des Ministerpräsidenten, der Stadt und des Rates gemeinsam mit der Ortsvorsteherin oder dem Ortsvorsteher zu überbringen. Und danach erfolgt eine jährliche Gratulation mit einem Vertreter der Stadt und der Ortsvorsteherin beziehungsweise  des Ortsvorstehers.      

Gibt es denn Jubilare, die auf einen Besuch eines Vertreters der Stadt lieber verzichten?

Die meisten Jubilarinnen und Jubilare freuen sich auf den Besuch des Oberbürgermeisters und der Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher. Diejenigen, die keine offizielle Gratulation wünschen, haben die Möglichkeit, eine Übermittlungssperre ihrer Daten einrichten zu lassen. Ansprechpartner ist auch hier das Protokollreferat.

Frau Mereien-Gürke, Sie sind „Protokollchefin“, obwohl Sie in der Regel weder Protokolle von Sitzungen schreiben, geschweige denn „Knöllchen“ verteilen. Worauf mlässt sich die Bezeichnung „Protokollreferat“ zurückführen?

Das „Protokoll “ in der Diplomatie regelt eine ganze Reihe von zeremoniellen Abläufen bei nationalen und internationalen offiziellen und repräsentativen Veranstaltungen. Diese Regeln sollten unbedingt eingehalten werden, um keinen diplomatischen Zwischenfall auszulösen. Sie sind protokolliert. Daher wird auch in diesem Zusammenhang der Begriff „Protokoll“ verwendet.

Das Gespräch führte Hans-Günther Lanfer