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24.02.2009

Bunte Tupfer statt altes Laub

Gärtnermeister Matthias Melchisedech und seine Tochter Melanie begutachten im Treibhaus blühende Primeln, wie sie ab März vor Porta Nigra gepflanzt werden.
Gärtnermeister Matthias Melchisedech und seine Tochter Melanie begutachten im Treibhaus blühende Primeln, wie sie ab März vor Porta Nigra gepflanzt werden.
In der Übergangszeit zwischen Winter und Frühling fahren die Mitarbeiter des Grünflächenamts zweigleisig: Einerseits sind sie noch fast jeden Tag für den Winterdienst im Einsatz, andererseits müssen die Vorbereitungen für die Pflanzperiode getroffen werden. Schon machen sich Frühblüher wie Schneeglöckchen und Krokus oder der in der Sonne golden glänzende Zaubernuss-Strauch, ein Importgewächs aus Japan, als erste Farbtupfer auf den Wiesen des Hauptfriedhofs bemerkbar. Frühblüher nutzen Energiespeicher und haben verschiedene Mechanismen zum Schutz vor leichtem Frost entwickelt. Die Sträucher der vielsagenden Gattung „Schneeball“ sind sogar schon wieder fast verblüht.

In den städtischen Parks und auf dem Hauptfriedhof wurde in den letzten Wochen unter anderem das Laub aus dem vergangenen Herbst abtransportiert und kompostiert. „Schätzungsweise 600 Kubikmeter kommen da zusammen“, sagt Michael Heimes vom Grünflächenamt.

Bis Ende Februar muss außerdem der Rückschnitt der Gehölze weitgehend abgeschlossen sein. Mit Beginn der Brut- und Nistzeit werden Bäume und Gebüsche den Vögeln überlassen. Von dieser Regel ausgenommen sind Alleenbäume und überhaupt alle Gewächse am Straßenrand. „Hier geht die Verkehrssicherheit vor. Sobald die Sicht durch Äste und Zweige beeinträchtigt wird, müssen wir eingreifen“, betont Heimes.

Zwei bis drei Wochen vor Ostern, so die Planung, beginnen die städtischen Gärtner mit der Einpflanzung von 5000 Primeln und 1200 Narzissen in den Beeten im Palastgarten und vor der Porta Nigra. In den vergangenen Jahren hat das Grünflächenamt hierbei seine Strategie geändert. „Früher haben wir jeweils im September die Knollen in die Erde gesetzt, die jedoch oft durch unachtsame Fußgänger oder Autofahrer beschädigt wurden“, berichtet Heinz Tholl, Mitarbeiter des Grünflächenamts. Insbesondere die vielen Zuschauer des Rosenmontagszugs machten manchem zarten Pflänzchen unfreiwillig den Garaus. Deshalb wird nun der Karneval abgewartet. Erst im März werden die zuvor im Treibhaus gezogenen und bereits blühenden Blumen gepflanzt.