Sprungmarken
14.08.2012

Experten für Asphalt, Beton und Pflaster

Die Azubis Marco Walerius, Marvin Feistel und Raimund Thömmes (v. l.) verlegen Pflaster auf dem Übungsfeld des Bauhofs in der Löwenbrückener Straße.
Die Azubis Marco Walerius, Marvin Feistel und Raimund Thömmes (v. l.) verlegen Pflaster auf dem Übungsfeld des Bauhofs in der Löwenbrückener Straße.
Kein Job für Langschläfer: Bei Raimund Thömmes, Marco Walerius und Marvin Feistel, den drei Straßenbau-Azubis des städtischen Tiefbauamts, klingelt der Wecker zwischen vier und fünf Uhr morgens. Doch für die fundierte und umfangreiche Fachausbildung lohnt der frühe Sprung aus den Federn – besonders, weil qualifiziertes Personal auf dem Arbeitsmarkt händeringend gesucht wird. Die nächste Ausbildungsrunde beginnt im Sommer 2013. Die Bewerbungsfrist läuft bis 4. September.

Wenn die meisten Triererinnen und Trierer morgens aufstehen, sind die Straßenbauer vom städtischen Tiefbauamt schon zwei bis drei Stunden bei der Arbeit. Für die Azubis ist das ebensowenig ein Problem wie die Arbeit bei jeder Wetterlage. „Es muss einfach Spaß machen und man darf nicht aus Zucker sein“, bringt es Marco Walerius auf den Punkt.

Die Tätigkeit eines Straßenbauers ist sehr abwechslungsreich: Neben Asphaltierungs- und Pflasterarbeiten ist die Baustellensicherung ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags. Im Winter sind Mörtel-, Beton- und Asphaltarbeiten in der Regel nicht möglich, weil aufgrund der Kälte die Gefahr besteht, dass das Material gefriert. In dieser Jahreszeit werden Reinigungsarbeiten erledigt und Hecken zurück geschnitten.

„Ich wollte immer schon gerne draußen arbeiten“, erklärt Marco Walerius seine Berufswahl. „Außerdem ist es ein Job mit Zukunft“. Kollege Marvin Feistel lächelt verschmitzt und ergänzt: „In dieser Stadt auf jeden Fall.” Damit spielt er auf den Zustand der Straßen an. Deren Lebenserwartung liegt bei rund 30 Jahren – in Trier haben viele Straßen jedoch deutlich mehr Jahre „auf dem Buckel“. Deshalb gehören Kontrollfahrten, bei denen Unfallgefahren wie Schlaglöcher oder lose Pflastersteine in der Fußgängerzone gesichtet und behoben werden, zum Alltag. „Eigenständiges Arbeiten ist sehr wichtig, denn insbesondere beim Pflastern sind oftmals schnelle und kreative Lösungen gefordert. Der Azubi muss selbst entscheiden und Improvisationstalent mitbringen“, betont Ausbildungsleiter Clemens Schwickerath.

Übung in der Handwerkskammer

Die Theorie wird im Blockunterricht in den Berufsbildenden Schulen in Saarburg und Wittlich vermittelt. Im ersten Schuljahr lernen die Auszubildenden Grundlagen aus allen Bauberufen kennen, beispielsweise wie man Estrich legt oder Mauerarbeiten ausführt. Anschließend wird fachspezifisches Wissen gelehrt, etwa die Verlegung von Naturpflastersteinen oder Rohrleitungen. Hinzu kommen überbetriebliche Ausbildungseinheiten im Lehrbauhof der Handwerkskammer Trier in Kenn. Mit jedem Ausbildungsjahr nimmt der Anteil zu, den der Azubi im Betrieb verbringt.

Einstellungsvoraussetzung ist ein Hauptschulabschluss. Gute Noten in Mathe und Physik sind unabdingbar, da nicht nur Gefälle und Steigungen berechnet werden müssen, sondern auch Flächen und Rauminhalte. Handwerkliches Geschick und Teamfähigkeit sind weitere Kriterien. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Wer bereits ein Handwerk gelernt hat oder sehr gute Leistungen vorweisen kann, hat die Möglichkeit, bereits nach zweieinhalb Jahren die Abschlussprüfung zu absolvieren.

Nach Angaben von Schwickerath stehen die Jobchancen für Straßenbauer sehr gut. Viele von ihnen arbeiten anschließend auch im Hoch- und Tiefbau oder finden eine Beschäftigung im Garten- und Landschaftsbau. „Die letzten Azubis konnten wir aber immer übernehmen, weil gerade Stellen frei wurden. Einer macht nun sogar seinen Meister“, unterstreicht Schwickerath.
 
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