Sprungmarken
31.03.2009

Bewährter Beteiligungsprozess

Jungen aus Trier-Nord testen das Drehkarussel auf dem Spielplatz am Beutelweg. Archivfoto: Grünflächenamt
Jungen aus Trier-Nord testen das Drehkarussel auf dem Spielplatz am Beutelweg. Archivfoto: Grünflächenamt
Gleich für vier Stadtviertel präsentierte Kerstin Schorer-Hach (AG Spielraum) eine aktuelle Untersuchung zu den Spielplätzen und Freizeitbedingungen der Kinder im Jugendhilfeausschuss: Maximin, Olewig, Nells Ländchen und Pfalzel. Zuvor hatte Bürgermeister Georg Bernarding die Spielraumuntersuchungen als „bewährten Beteiligungs- und Planungsprozess“ gewürdigt. Zentrales Element ist die Befragung von Kindern und Jugendlichen zwischen sieben und 14 Jahren, die aus ihrer Sicht die Situation in ihrem Viertel schildern.

Im Gebiet rund um die frühere Abteikirche St. Maximin sowie das Maarviertel in der Nähe des Hauptbahnhofs liegt der Kinderanteil an der Gesamtbevölkerung mit 7,6 Prozent weit unter dem Stadtdurchschnitt. Lücken bei den Spielmöglichkeiten für Kinder gebe es vor allem im Südosten des Viertels. Zur Verbesserung wird eine Öffnung der Anlage der Privatschule St. Maximin vorgeschlagen. Der aufgelöste Spielplatz in der Balthasar-Neumann-Straße soll mit Beteiligung der Kinder reaktiviert und neugestaltet werden, wenn die Bauarbeiten im Umfeld abgeschlossen sind.

Abgegrenzte Spielplätze sind für die Kinder in diesem innenstadtnahen Viertel besonders wichtig, weil aus Sicherheitsgründen Spielen vor der Haustür kaum möglich ist. Mit Blick auf die geplante Umgestaltung des Bahnhofsbereichs wird angemahnt, auch Flächen für Kinderspielplätze einzuplanen.

Beliebter Spielplatz Verdistraße

Das an St. Maximin angrenzende Viertel Nells Ländchen gehört zu den sozialen Brennpunkten in Trier. In den letzten Jahren wurden schon viele Verbesserungen erreicht, nicht zuletzt durch Fördergelder aus dem Projekt „Soziale Stadt“. Zu den wichtigsten Neuerungen gehört der Spielplatz in der Verdistraße. Er hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Lücken gibt es dagegen noch bei den Sportangeboten. Es wird immer noch nach einer geeigneten Flächen für einen Bolzplatz beim Bürgerhaus gesucht. Der Kinderanteil liegt im Nells Ländchen mit 18,9 Prozent an der Gesamtbevölkerung weit über dem städtischen Durchschnitt.

In Olewig hat sich seit der letzten Untersuchung 2002 die Situation der Jugendlichen durch den Treff in der alten Schule verbessert. Einen deutlichen Fortschritt gab es durch die aufwändige Erneuerung der Straße im Ortskern. Den Kindern steht mit der Promenade ein attraktiver Spielraum zur Verfügung. In der Untersuchung wird gefordert, bei einer Umgestaltung des Klosters Olewig die Bedeutung des umliegenden Gartens als zentraler Spielort und Treffpunkt im Stadtteil zu berücksichtigen. Im Unterschied zu Maximin gibt es in Olewig viele Grünzonen mitten im Ort, die zum Spielen einladen. Hinzu kommt die attraktive Lage des Trierer „Weindorfs“ zwischen Rebstöcken und Bachtälern.

Gute Bedingungen in Pfalzel

Viel grünes Umland hat auch der Stadtteil Pfalzel zu bieten. Zudem stehen den Kindern direkt an der Mosel attraktive Spielflächen zur Verfügung. Bis auf den Ortskern ist fast überall Spielen vor der Haustür möglich. Beim Neubaugebiet „Ortsauffüllung Pfalzel“ stellt die Untersuchung Lücken bei Spielflächen fest. In der Planung der öffentlichen Grünflächen durch das Rathaus wurde dieser Aspekt mittlerweile berücksichtigt. Wie Ortsvorsteher Werner Pfeiffer im Jugendhilfeausschuss berichtete, haben Mitglieder der „Initiative Pro Pfalzel“ vor kurzem defekte Geräte an den Spielplätzen in der Residenzstraße und am Mittelweg repariert.

 
Verweisliste