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19.08.2008

"Das hat's bei uns nicht gegeben"

Nach der Eröffnung studieren die Besucher die Schautafeln im Atrium des Palais Walderdorff, darunter auch Hannes Platz (l.), Ausstellungsmacher der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Foto: Volkshochschule
Nach der Eröffnung studieren die Besucher die Schautafeln im Atrium des Palais Walderdorff, darunter auch Hannes Platz (l.), Ausstellungsmacher der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Foto: Volkshochschule
Unter dem Titel „Das hat’s bei uns nicht gegeben“ ist im Atrium der VHS im Palais Walderdorff von 13. August bis 7. September eine zeitgeschichtliche Ausstellung über Antisemitismus in der DDR zu sehen. Die Ausstellung basiert auf einem Forschungsprojekt von 76 Jugendlichen, die in acht ostdeutschen Städten recherchiert haben. Dabei ging es unter anderem um die Fragen, wie in der DDR öffentlich an NS-Opfer erinnert wurde und wie Politik und Medien mit dem Antisemitismus umgingen. Der Hintergrund: Der Staat erklärte die Bevölkerung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu einem Volk von Antifaschisten. In den Familien oder Gemeinden fand in der Regel keine Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit statt. So blieb der Bodensatz des Antisemitismus oft unangetastet.
 
Die Ausstellung ist ein Projekt der Amadeu-Antonio-Stiftung Berlin, benannt nach einem aus Angola stammenden Arbeiter, der im November 1990 in Brandenburg von Neonazis zusammengeschlagen wurde und kurz danach starb. Veranstaltet wird die Schau von der Arbeitsgemeinschaft Trier der Deutsch-Israelischen Gesellschaft  und der Aktion Dritte Welt Saar in Kooperation mit der VHS und der Landeszentrale für politische Bildung in Rheinland-Pfalz.

Zusätzlich zur Ausstellung gibt es ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, die jeweils um 20 Uhr im großen Vortragssaal der VHS im Palais Walderdorff stattfinden.

Themen & Termine
  • 21. August: „Antisemitische ,Befreiungsbewegung’ und die Nationalsozialisten: das Beispiel des Großmufti von Jerusalem“ (mit Dr. Klaus Gensicke).
  • 25. August: „Das Verhältnis von Antizionismus und Antisemi-tismus in der DDR“ (mit Dr. Thomas Haury).
  • 27. August: „Antiamerikanismus, projektive Kapitalismuskritik und Antisemitismus in der aktuellen Antiglobalisierungsbewegung“ (mit Johannes Platz).
  • 1. September: „Antisemitismus im Fußball“ (mit Christoph Goergen und Christian Hirsch).
  • 2. September: „Kampfbegriff ,Islamophobie’: Wie Antisemitis-mus verharmlost wird und Islam-kritikerInnen mundtot gemacht werden“ (mit Klaus Blees).