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22.02.2011

Unkonventionelle Wege in den Beruf

Dominic Haupers, Tim Charles und Jan-Hendrik Schiffmann (v. l.) wurden in einem Workshop zu Clowns ausgebildet.
Dominic Haupers, Tim Charles und Jan-Hendrik Schiffmann (v. l.) wurden in einem Workshop zu Clowns ausgebildet.
Schon durch relativ kleine Zuschüsse setzt das  Förderprogramm „Stärken vor Ort“ immer wieder gezielte und nachhaltige Impulse in Trier-Nord, -West und Ehrang. Rund 890 Personen erhielten 2010 gezielte Hilfen, um ihre Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu verbessern.

Bei der Vorstellung der Zahlen im Jugendhilfeausschuss zeigte sich Beate Stoff von der regionalen Koordinierungsstelle erfreut, dass durch das im März 2009 gestartete Programm auch Migranten gut erreicht wurden, ohne dass es speziell für diese Gruppe angelegt ist. „Stärken vor Ort“ soll zusätzliche Arbeitsmarktimpulse für Berufsrückkehrerinnen und benachteiligte Jugendliche geben. Es läuft zunächst bis Ende 2011 bundesweit in 280 Fördergebieten.

In dem Programm des Berliner Familienministeriums werden bis Ende des Jahres 116 Millionen Euro bereitgestellt, davon 99 Millionen aus dem EU-Sozialfonds. Die Mikroprojekte sollen beschäftigungswirksame Potenziale für Jugendliche mit schwierigen Ausgangsbedingungen und Frauen mit Problemen bei der Rückkehr ins Erwerbsleben aktivieren.

Einen auf den ersten Blick ungewöhnlichen Ansatz verfolgt bis 31. Dezember die Aktion „Clowns helfen in Krankenhäusern und Altersheimen“ (CHIKA) in Trier-Nord. Jugendliche erhalten in dem Projekt der Theodor-Heuss-Hauptschule und der Medien- und Kreativwerkstatt „Nordwerk“ Zugänge zu mehreren sozialen Berufen. Der Schauspieler Raimund Wissing und die Theaterpädagogin Elke Reiter bilden sie zu Clowns aus, die in Altenheimen und Kliniken Senioren und Kranke mit kleinen Auftritten aufmuntern. Die Jugendlichen werden gleichzeitig in die alltägliche Betreuung eingebunden und erhalten praxisnahe Einblicke in Pflegeberufe. Ziel ist ein Praktikum oder ein Ausbildungsplatz in einer Branche, in der teilweise schon händeringend qualifizierte Mitarbeiter gesucht werden.

2009 und 2010 nahmen an diversen  Mikroprojekten in den drei Stadtteilen bereits knapp 1400 Menschen teil. 54 von ihnen konnten danach in eine Ausbildung und 41 in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. Weitere 77 Personen nahmen danach zum Beispiel an einer Qualifizierung oder einem Praktikum teil.