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30.08.2011

Große Chance für den Westen

Blick von der Bobinetfabrik auf die denkmalgeschützte Lok-richthalle (l.) und die DB-Halle des früheren Ausbesserungswerks. Foto: EGP
Blick von der Bobinetfabrik auf die denkmalgeschützte Lok-richthalle (l.) und die DB-Halle des früheren Ausbesserungswerks. Foto: EGP
Das Gebiet zwischen der Eurener Straße, Im Speyer und der Eisenbahnlinie in Trier-West ist die größte Brachfläche der Innenstadt. Das Areal wird geprägt von dem seit Jahrzehnten stillgelegten Eisenbahnausbesserungswerk und dem seit 2010 ebenfalls nicht mehr genutzten Gelände der Textilfirma Eybl-Bobinet. Durch die geplante Kooperation der beiden Grundstückseigentümer ist jetzt die Chance so groß wie nie, dass diese auch für die Gesamtentwicklung von Trier-West wichtige Fläche anspruchsvoll bebaut und neu belebt wird.

Partner der neuen Grundstücksgesellschaft Trier-West (GGTW) sind die EGP, die das Bobinet-Areal 2010 erworben hat, und Erland Knaf, dem das Eisenbahngelände gehört. Geburtshelfer für die Kooperation war das städtische Baudezernat unter Leitung von Simone Kaes-Torchiani. Die GGTW hat sich die partnerschaftliche Entwicklung des Gesamtareals zum Ziel gesetzt. Störende  Übergangslösungen sollen beendet werden, heißt es in dem Vertrag. In enger Abstimmung mit dem Rathaus sollen demnach in den einzelnen Teilgebieten gewerblich und wohnungswirtschaftlich genutzte Mischflächen entstehen. Dabei bleibt die ortsbildprägende Lokrichthalle erhalten. Die Verkehrserschließung des Geländes erfolgt über die Straße Im Speyer und wird gemeinsam finanziert. Rechtlich soll das Großprojekt durch die zügige Verabschiedung eines Bebauungsplans abgesichert werden. Die Kosten für die dafür erforderlichen Gutachten übernimmt die GGTW.

Die EGP plant auf dem 3,7 Hektar großen Bobinetgelände laut eigener Darstellung ein „modernes Gewerbe-, Dienstleistungs- und Wohnviertel mit vielfältigen kreativen Nutzungsformen“. Die insgesamt zehn ehemaligen Produktionshallen und Werkstätten werden für neue Nutzungen hergerichtet. Unter dem Namen „Westside Lofts“ sind die Planungen für das erste Immobilienprodukt bereits weit gediehen: Bis zu vier Meter hohe Loftwohnungen mit entsprechend großen Fensterfronten in zwei ehemaligen Fabrikhallen sollen ein für Trier bisher einmaliges Ambiente schaffen. Die EGP will in den kommenden Jahren insgesamt rund 15 Millionen Euro in das Projekt investieren.

Durch die Aufführungen des Musicals „West Side Story“ in der 7 000 Quadratmeter großen Bobinethalle 8 werden viele Trierer in den kommenden Woche auf das Gelände kommen und vielleicht schon mal die Gelegenheit nutzen, um sich vor Ort ein Bild von dem neuen Wohn- und Gewerbegebiet zu machen.