Sprungmarken
14.03.2006

Globale Probleme zwingen zum Handeln

Runder Tisch "Neue Energien" gestartet

Den erhöhten Verbrauch fossiler Brennstoffe zur Energieerzeugung halten viele Experten für eine Hauptursache von extremen Klima-Ereignissen, wie zum Beispiel Hochwasser. Das Foto entstand bei einer Überflutung im Stadtteil Ruwer Anfang 2003.
Den erhöhten Verbrauch fossiler Brennstoffe zur Energieerzeugung halten viele Experten für eine Hauptursache von extremen Klima-Ereignissen, wie zum Beispiel Hochwasser. Das Foto entstand bei einer Überflutung im Stadtteil Ruwer Anfang 2003.
Der Runde Tisch „Neue Energien“ nahm vergangene Woche mit einem Workshop seine Arbeit auf. Mehr als 60 Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis waren der Einladung des Vorsitzenden, OB Helmut Schröer, gefolgt. Bis Jahresende sammeln vier Arbeitsgruppen für Öffentlichkeitsarbeit/ Marketing, Energieeinsparung/Einsatz erneuerbarer Energien sowie für Netzwerkbildung und Qualifizierung konkrete Ideen und erarbeiten ein kommunales Handlungskonzept.

Rasant steigende Preise

Die Federführung des Runden Tisches liegt bei der Umweltberatung im Amt für Stadtentwicklung und Statistik. „Das große Interesse der Teilnehmer ist sehr erfreulich. Wir haben sehr viel Fachkenntnisse in der Region. Es kommt jetzt darauf an, vom Wissen zum Handeln zu motivieren. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir konkrete und hilfreiche Arbeitsergebnisse haben werden und vor allem die Qualität von Dienstleistungsangeboten noch besser bekannt machen können“, betonte Umweltberater Johannes Hill, der die Sitzung mit Mitarbeitern des Rathauses und weiteren Fachleuten moderierte.

Das große Interesse am Thema Energie liegt nach Einschätzung von Hill vor allem an den rasant gestiegenen Preisen: „Jeder ist von der globalen Entwicklung betroffen, als Nutzer von Verkehrsmitteln ebenso wie als Wohnungsmieter oder Hauseigentümer. Kriegerische Auseinandersetzungen in Erdölfördergebieten, abgesperrte Gaspipelines, der Energiehunger der Schwellenländer, aber auch steigende Brennholzpreise werden im eigenen Geldbeutel spürbar. Extreme Klima-Erscheinungen, wie Hochwasser, Stürme und starke Schneefälle, veranlassen zum Nachdenken über Alternativen für die künftige Energieversorgung“, so der Umweltberater.

Es gebe aber ausgezeichnete Förderprogramme sowie neue Techniken und Baustoffe, die den Energiebedarf drastisch reduzieren könnten. „Viele dieser Möglichkeiten, aber auch die Chancen erneuerbarer Energien sind aber nur interessierten Laien und Experten bekannt und werden zu wenig angewendet“, so Hill. Deshalb beschlossen alle Stadtratsfraktionen einstimmig, den Runden Tisch einzurichten. Er soll regionale Kompetenzen im Energiebereich bündeln und effektiver nutzen, ein Know-how-Netzwerk aufbauen sowie privates und öffentliches Engagement fördern.