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09.05.2006

Gute Ausstattung für die Grabpflege erwünscht

Umfrage zu den Trierer Friedhöfen

Eingang zum Friedhof Pallien, eine der kleinsten der kommunal betriebenen Anlagen.  Foto: Grünflächenamt
Eingang zum Friedhof Pallien, eine der kleinsten der kommunal betriebenen Anlagen. Foto: Grünflächenamt
Triers Friedhofsbesucher legen besonders viel Wert auf Sauberkeit, Ruhe, Sicherheit und eine gute Ausstattung mit Bänken, Wasserstellen und Gießkannen. Laut einer Umfrage des Grünflächenamts vom Herbst 2005 liegt die Zustimmung zu diesen Punkten bei jeweils über 80 Prozent. Für über die Hälfte der Befragten sind auch die Gestaltung der Grünflächen und die Nähe zur eigenen Wohnung wichtige Kriterien. Neben diesen vorgegebenen Antworten konnten die Teilnehmer auch ihre ganz persönlichen Prioritäten nennen, wie zum Beispiel die Verlängerung der Öffnungszeiten, gute Begehbarkeit der Wege, keine freilaufenden Hunde, WC-Anlagen, vielfältige Bestattungsmöglichkeiten, weniger Verkehr auf dem Friedhof sowie gepflegte Nachbargräber.

Insgesamt 696 Bürgerinnen und Bürger, rund zwei Drittel davon 50 Jahre und älter, beteiligten sich an der Umfrage. Der Fragebogen war in der Rathaus Zeitung abgedruckt, konnte aber auch online ausgefüllt werden. Weitere Exemplare wurden in öffentlichen Gebäuden ausgelegt und an zufällig ausgewählte Bürger verschickt. Initiatoren der Befragung waren die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement und die Konferenz der Gartenamtsleiter beim Deutschen Städtetag. Bisher beteiligten sich 43 Städte an der bundesweiten Aktion.

Zentral oder wohnortnah?

35 Prozent der Befragten sprachen sich für eine Beibehaltung wohnortnaher Friedhöfe aus, auch wenn dies mit höheren Gebühren verbunden wäre. 30 Prozent würden dagegen zentralere Friedhöfe bevorzugen, wenn dadurch Kosten gespart würden und mehr Dienstleistungen seitens der Friedhofsverwaltung angeboten werden könnten. Die meisten Besucher kommen zur Grabpflege, zum Grabbesuch oder zu Beerdigungen auf den Friedhof. Ein Drittel bis ein Viertel der befragten Personen nutzt den Friedhof auch als Gedenkstätte, um Grabmäler zu besichtigen und sich im Grünen zu erholen. Der ein oder andere genießt den Friedhof auch aufgrund seiner spannenden Atmosphäre, zum Nachdenken, zur Vogelbeobachtung oder um Gedichte zu schreiben.

Von den kommunalen Friedhöfen werden laut Umfrage am häufigsten der Hauptfriedhof (37 Prozent), der Friedhof Zewen (8 Prozent), der Südfriedhof (7 Prozent) und der Friedhof Pfalzel (6 Prozent) besucht. Die kirchlichen Friedhöfe erreichen zusammen eine zwölfprozentige Besucherquote. Der überwiegende Teil der Personen kann sich auf „seinem“ Friedhof“ gut orientieren (81 %). Mit der Anzahl und Lage der Grünabfallhalden und Wasserstellen ist man weitgehend zufrieden (76 %). Der gärtnerische Zustand und die Sauberkeit werden überwiegend mit sehr gut und gut bewertet, auch wenn über ein Drittel Defizite erkennt. 71 Prozent fühlen sich auf den Friedhöfen sehr sicher oder sicher.

Die Atmosphäre der Trauerhalle „ihres“ Friedhofs bezeichnen 66 Prozent als würdig oder sehr würdig. 27 Prozent sind unentschieden und sieben Prozent empfinden die Atmosphäre als unwürdig. Die Vorbereitung einer Erdbestattung vor einer Beerdigung empfinden 18 Prozent als sehr würdig, 57 als würdig, 23 Prozent finden die Vorbereitung nur teilweise angemessen oder hatten keine Meinung, während lediglich zwei Prozent die Vorbereitungen als unwürdig oder sehr unwürdig ansehen. Nur 60 Prozent äußerten hinsichtlich der Vorbereitung einer Urnenbeisetzung eine Meinung. Von ihnen bezeichneten über 80 Prozent die Vorbereitungen als würdig oder sehr würdig.

Wertvolle Anregungen

Den Kontakt zur Friedhofsverwaltung empfinden 46 Prozent als sehr gut oder gut, 50 Prozent sind unentschieden und vier Prozent haben schlechte bis sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Die Betreuung auf den Friedhöfen wurde wie folgt bewertet: 50 Prozent gut/sehr gut, 47 Prozent teils/teils oder keine Meinung, drei Prozent schlecht/sehr schlecht.

Regen Gebrauch machten die Teilnehmer von der Möglichkeit, frei zu formulierende Vorschläge, Ideen und Kritiken anzugeben. „Diese Hinweise und Anregungen sollten auf jeden Fall in unserer alltäglichen Arbeit und bei künftigen Projekten berücksichtigt werden“, betont Franz Kalck, Leiter des Grünflächenamts.

Friedhöfe in Trier

Die meisten Trierer Stadtteile verfügen noch über einen eigenen Friedhof. Von den 20 Begräbnisstätten werden 17 vom städtischen Grünflächenamt betrieben. Neben dem Hauptfriedhof zählen dazu der Höhen-, West- und Südfriedhof sowie die Anlagen in Biewer, Ehrang, Eitelsbach, Euren, Filsch, Kernscheid, Olewig, Pallien Pfalzel, Quint, Ruwer, Tarforst und Zewen. Ihre Fläche beträgt insgesamt über 45 Hektar, davon entfallen knapp 15 auf den Hauptfriedhof, neun auf den Südfriedhof und sechs auf den Pfalzeler Friedhof. Unter kirchlicher Verwaltung stehen die Anlagen St. Paulin, St. Matthias und Irsch.

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