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28.01.2014

1,4 Millionen Fahrgäste pro Jahr erwartet

Foto: Zug der Regionalbahn bei Igel
Der zweigleisige Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Igel und Wasserbillig (Foto) schließt an die Trierer Westtrasse an und ist ein weiterer Baustein für eine attraktive Zugverbindung nach Luxemburg.
Mit den fünf neuen Haltepunkten Ehrang-Hafenstraße, Kaiser-Wilhelm-Brücke, Römerbrücke, Euren-Eisenbahnstraße und Zewen-Kantstraße an der Schienenwesttrasse wird das Nahverkehrsangebot in Trier deutlich ausgeweitet. So sieht es das fortgeschriebene Regionalbahnkonzept vor, über das der Stadtrat am 18. Februar entscheidet. Ende 2018 sollen die ersten Züge rollen.

Die Landesregierung stellt für den Bau der Haltepunkte 19 Millionen Euro bereit. Als neuer Knotenpunkt in Trier ist der Haltepunkt Ehrang-Hafenstraße vorgesehen. Dort teilt sich die Schiene in die Osttrasse, die über den Hauptbahnhof nach Konz verläuft, und in die bisher nur vom Güterverkehr genutzte Westtrasse.

Der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Nord wird noch 2014 zwei neue Regionalbahnstrecken ausschreiben. Eine verläuft von Wittlich über Ehrang-Hafenstraße und die Westtrasse nach Luxemburg. Interessant für Luxemburg-Pendler mit Arbeitsplatz auf dem Kirchberg ist, dass das Großherzogtum eine Verlängerung der Strecke über den Hauptbahnhof hinaus bis zur „Roten Brücke“ plant. Von dort soll ein Schrägaufzug die Fahrgäste weiter auf den Kirchberg transportieren. Die zweite neue Regionalbahn verbindet den Punkt Hafenstraße über die Westtrasse mit Konz und Saarburg. Insgesamt wird für die Weststrecke ein 30-Minuten-Takt angestrebt.

Die Pläne zur Reaktivierung der Westtrasse waren Mitte 2013 bekannt geworden. In der vergangenen Woche erläuterte Iris Wiemann-Enkler, Leiterin des Stadtplanungsamts, zusammen mit den Verkehrsexperten Wilko Kannenberg (Stadtplanungsamt) und Sandra Klein (Tiefbauamt) in der Europäischen Kunstakademie Einzelheiten des Konzepts. Demnach weisen die fünf favorisierten neuen Haltestellen im Vergleich zu den anderen untersuchten Standorten das beste Kosten-/Nutzen-Verhältnis auf. So punktet der Standort Euren im Vergleich zu einer Haltestelle am Messepark mit einem deutlich größeren Einzugsgebiet. Das Fahrgastpotenzial für die neuen Strecken wird allein für Trier mit 1,4 Millionen pro Jahr beziffert, wobei die Punkte Kaiser-Wilhelm-Brücke und Hafenstraße mit jeweils über 400.000 Ein- und Aussteigern vorne liegen. Es folgen die Haltestellen Römerbrücke (ca. 290.000), Zewen-Kantstraße (ca. 160.000) und Euren-Eisenbahnstraße (ca. 85.000). Je nachdem, ob Aufzüge für einen barrierefreien Zugang erforderlich sind, bewegen sich die veranschlagten Baukosten für die Bahnsteige zwischen 1,3 Millionen (Zewen-Kantstraße) und 2,9 Millionen Euro (Kaiser-Wilhelm-Brücke).

Die Haltepunkte an der Westtrasse erschließen nicht nur die Stadtteile Eh-rang, Pallien (mit Hochschule), Trier-West, Euren und Zewen, sondern liegen auch für große Teile der Innenstadt günstiger als der Hauptbahnhof. Eine Erschließungslücke ergibt sich nur für den Stadtteil Biewer. Fahrgäste aus Ehrang, die die Eifelstrecke nach Köln nutzen wollen, müssen künftig vom Haltepunkt Hafenstraße aus starten, da der sanierungsbedürftige Bahnhof Ehrang wegfällt.

Während die Landesregierung und die Deutsche Bahn die Baukosten für die neuen Bahnsteige übernehmen, ist die Umfeldgestaltung Aufgabe der Stadt. Dabei geht es vor allem um die Geh- und Radwegeanbindung sowie Fahrradabstellanlagen. Park & Ride-Plätze sind für die Haltepunkte Hafenstraße und Euren vorgesehen. Zugleich muss die Einbindung in das Liniennetz der Stadtbusse optimiert werden. Kostenschätzungen für die Baumaßnahmen liegen derzeit noch nicht vor. Laut Konzept sollen die erforderlichen Mittel ab 2015 im Haushalt eingeplant werden, wobei mit Zuschüssen gerechnet wird.