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01.11.2011

Einsamkeit am Rand der Gesellschaft

Putzfrau Maria und Nachtwächter Josef finden in einem leeren Kaufhaus zueinander. Foto: Theater
Putzfrau Maria und Nachtwächter Josef finden in einem leeren Kaufhaus zueinander. Foto: Theater
Wegen des großen Zuschauerinteresses hat das Trierer Theater Peter Turrinis Stück „Josef und Maria“ erneut in den Spielplan aufgenommen. Die erste Vorstellung der neuen Saison im Modehaus Marx (Am Breitenstein 1) beginnt am Freitag, 11. November, 20 Uhr. In der vergangenen Spielzeit waren alle 18 Termine der Trierer Inszenierung von Florian Burg ausverkauft.

Kurz vor der „Heiligen Nacht“ kommen Putzfrau Maria (Angelika Schmidt) und Nachtwächter Josef (Hans-Peter Leu) in einem leeren Kaufhaus ins Gespräch, erzählen sich die Stationen ihres Lebens, ihre Wünsche und Träume, gescheiterte und bewahrte Hoffnungen, politische und private Sehnsüchte. Es entsteht das bewegende Portrait zweier einsamer Menschen am anderen Ende der Wohlstandsgesellschaft, die versuchen, sich in einem spontanen „Fest der Liebe“ etwas von jener Wertschätzung zukommen zu lassen, die ihnen die konsum-orientierte Umwelt  versagt.

Nach Einschätzung von Turrini wird das Bild der Gesellschaft von alten Menschen am wenigsten von ihnen selbst bestimmt. „Die Werbung entdeckt sie als ‚spezifische Käuferschicht‘, das Fernsehen macht sie zu fröhlichen ‚Senioren‘... Ich möchte keine Geschichte ‚über‘ alte Menschen erzählen, ich möchte Geschichten, Erinnerungen, Erzählungen, die ich von alten Menschen gehört habe, weitererzählen“, betont der österreichische Dramatiker.

Die weitere Termine von „Josef und Maria“: Freitag, 18., und Dienstag, 29. November, Donnerstag, 1. und 8., Dienstag, 13. und 20., Mittwoch, 28. und Freitag, 30. Dezember. Im Januar 2012 stehen vier Termine auf dem Spielplan: Dienstag, 10. und 31., sowie Mittwoch, 18. und 25. Alle Aufführungen beginnen um 20 Uhr im Modehaus Marx. Karten an der Theaterkasse: 0651/718-1818.