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31.10.2023

Klare Regeln für Umfeld von Porta, Dom und Co.

Mit der geplanten Pufferzone um die Trierer Welterbestätten soll die Innenstadt nicht zu einem Museum werden. Das stellte Kulturdezernent Markus Nöhl bei einer Informationsveranstaltung klar: „Das Welterbe ist von unschätzbarem Wert für Trier. Wir sind verpflichtet, es für die Zukunft zu bewahren. Die Baudenkmäler und ihr jeweiliges Umfeld sollen dabei aber natürlich weiter touristisch erlebbar sein und auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt und bespielt werden."

Rund 50 Interessierte waren zu dem Infoabend im Vortragssaal des Rheinischen Landesmuseums gekommen. Neben Nöhl informierten Baudezernent Dr. Thilo Becker, Alexandra Gath und Dr. Karl-Uwe Mahler von der Landesbehörde GDKE sowie Dr. Angelika Meyer vom Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz über die Pufferzone, die bei einer Pressekonferenz im September erstmals bekannt geworden war (die RaZ berichtete). Demnach sollen im direkten Umfeld und in den Blickachsen der acht Trierer Welterbestätten besondere Auflagen für Um- oder Neubauten gelten, um die Wirkung und das Erscheinungsbild der Baudenkmäler nicht zu beeinträchtigen.

Bei der Pufferzone handelt es sich um eine Anforderung der Unesco, die bei neueren Welterbestätten bereits vorab erfüllt sein muss – ebenso wie ein Managementplan, der in Trier als Nächstes auf der Tagesordnung steht. Als die römischen Baudenkmäler in Trier zusammen mit dem Dom und der Liebfrauenkirche 1986 den Welterbestatus erhielten, gab es diese Kriterien noch nicht.

Rechtlich bindend für Bauvorhaben wird die Pufferzone dadurch, dass sie gleichzeitig zur Denkmalzone erklärt wird. „Damit gibt es einen klaren rechtlichen Rahmen für die Steuerung der künftigen Entwicklung mit Kriterien, die wir bei der Aufstellung von Bebauungsplänen heranziehen können. Bauvorhaben können in einem transparenten Verfahren geprüft werden", erläuterte Becker. Nach der Beratung in den zuständigen Ortsbeiräten und Ausschüssen in den kommenden Wochen ist der Stadtratsbeschluss zur Einrichtung der Pufferzone für Dezember geplant.

In der Frage- und Diskussionsrunde der Informationsveranstaltung gab es einige kritische Anmerkungen zum vernachlässigten Umfeld der Porta Nigra und der Römerbrücke. In beiden Fällen konnte Baudezernent Becker auf Planungen und Beschlüsse verweisen, die auf eine Aufwertung der Areale zielen. Zum Beispiel sollen künftig keine Linienbusse mehr um die Porta Nigra herumfahren. Kontrovers wurde über das Ausmaß des Neubaus der Egbert-Grundschule diskutiert, die sich künftig in der Pufferzone rund um das Amphitheater befinden wird.