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24.05.2011

Meinung der Fraktionen

CDU
Fairtrade fängt bei mir selber an
 
Fairtrade – dieser Begriff steht für den gerechten Handel mit Produkten. Deren Erzeuger erhalten – anders als bei den großen Lebensmittelkonzernen – Preise, von denen sie unter würdigen Bedingungen leben und arbeiten können. Trier ist seit 2010 eine Fairtrade-Stadt. Das bedeutet: Mittlerweile kann man  fair gehandelte Produkte nicht mehr nur im Eine-Welt-Laden kaufen, sondern es gibt sie in zahlreichen Cafés, Läden und Einrichtungen. Zu den fair gehandelten Produkten zählen Früchte wie Bananen, Grundnahrungsmittel wie Zucker, Honig, Reis, Nüsse und Gewürze, aber auch Süßwaren, Kaffee in allen Variationen, Tees und Getränke. Auch Gebrauchsgüter wie Kunsthandwerk, Sportbälle, Spielzeug und Textilien kann man aus fairem Handel erwerben.

Die Fairtrade-Stadt Trier beteiligt sich an zahlreichen Aktionen gemeinsam mit den Partnern Lokale Agenda 21 Trier e.V. und dem Weltladen der AG Frieden e.V. So gab und gibt es zum Beispiel Verkostungen von fair gehandelten Produkten und eine geplante „Faire Woche“. Hunderte Betriebe wurden und werden weiterhin angeschrieben, um sie zur Aufnahme fair gehandelter Produkte ins Sortiment zu überzeugen.
Sie wollen persönlich ein Zeichen für fairen Handel setzen? Dann achten Sie beim Einkauf, wo immer das möglich ist, auf Produkte mit dem Fairtrade-Siegel. Aber auch bei heimischen Produkten können Sie viel bewirken, indem sie Obst, Gemüse, Milch, Wein und andere Lebensmittel nicht mehr im Supermarkt, sondern auf dem Wochenmarkt oder direkt beim regionalen Bauern und Winzer kaufen – zu fairen Preisen.

Wir sehen uns beim fünften Weltbürgerfrühstück am Samstag, 28. Mai, ab 10 Uhr auf dem Kornmarkt.

Dr. Ulrich Dempfle




SPD
Freie Kita-Plätze auf Online-Plattform

Die SPD-Fraktion will die Suche der Eltern nach Kita-Plätzen erleichtern. Anstelle von mühseligem Blättern im Telefonbuch und Abtelefonieren der Einrichtungen soll eine Informationsplattform im Internet für eine schnelle Orientierung sorgen und Transparenz schaffen. Deshalb beantragen wir die Einrichtung einer Online-Plattform zur Information über Kita-Plätze und Betreuungsstellen für Kinder im Vorschulalter. Wünschenswert wäre darüber hinaus nicht nur die Information, welche Einrichtung welches Angebot (Öffnungszeiten, pädagogisches Profil, Ansprechpartner…) vorhält, sondern auch die Anzahl der freien Plätze. Das setzt allerdings eine regelmäßige Aktualisierung und Datenpflege voraus.
 
Eine sehr gute Vorarbeit existiert bereits. Neben dem Kita-Server des Landes (Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur) hat der Trierer Verein Fennek  auf seiner Website mit Unterstützung des Jobcenters, des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes einen Beratungsführer erstellt, der vor allem durch seine Gliederung nach Stadtbezirken allen Interessierten eine schnelle Information  über das stadtteilbezogene Angebot gibt. Wer wissen will, welches Angebot in seinem Stadtteil zur Verfügung steht, kann dies anhand des nach Stadtbezirken gegliederten Stadtplans per Doppelklick rausfinden. Diese Übersicht von Fennek müsste vervollständigt, aktualisiert und um die Zahl der freien Plätze erweitert werden. Was dann noch fehlt, ist die Verlinkung mit der städtischen Homepage und der regelmäßige Hinweis darauf in der Rathaus Zeitung.
 
Ein solches Informationsangebot – vorausgesetzt es wird regelmäßig gepflegt – ist ein weiterer kleiner Schritt zu einer kinderfreundlichen Stadt. Es könnte zudem auch der Verwaltung die Arbeit bei der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz für unter Dreijährige erleichtern.

Maria Ohlig




Bündnis 90/Die Grünen
Ein Jahr Fairtrade in Trier

Seit nunmehr einem Jahr ist Trier Fairtrade-Stadt. Wir haben schon viel erreicht, aber wir sind noch lange nicht am Ziel.

Fairer Handel schützt die Menschen vor Ausbeutung. Insbesondere gesundheitlich profitieren die Produzierenden, die oft zu arm sind, um sich genug Essen zu kaufen. Wer fair gehandelte Produkte kauft, tut etwas gegen Kinderarbeit. Wo Kinder nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht werden, steigen ihre Chancen, eine Schule besuchen zu können.

In diesem Jahr findet in Trier das fünfte Weltbürgerfrühstück statt. Kommen Sie am 28. Mai von 10 bis 14 Uhr auf den Kornmarkt und frühstücken Sie mit! Dort werden ausschließlich regionale und fair gehandelte Produkte angeboten.

Das Frühstück ist nicht nur in kulinarischer Hinsicht ein Gewinn. Es gibt Ihnen die Möglichkeit, quasi im Vorbeigehen Informationen über den fairen Handel zu bekommen. Es ist  auch eine hervorragende Gelegenheit, Menschen aus anderen Ländern kennen zu lernen, die in Trier ein Zuhause gefunden haben.

Wenn Sie sich gerne dafür engagieren wollen, dass das Miteinander in Trier noch besser wird, haben Sie viele verschiedene Möglichkeiten. Sowohl die Lokale Agenda 21 als auch das Multikulturelle Zentrum suchen Ehrenamtliche, die sie bei ihrer wichtigen Arbeit unterstützen. Und natürlich freuen wir Grüne uns, wenn Sie Lust haben, mit uns zusammen zu arbeiten, um Trier weltoffener und toleranter zu gestalten.

Vielleicht fällt Ihnen etwas zum Thema Fairtrade ein, was nur der Stadtrat beschließen kann. Etwas, was in der Verwaltung umgesetzt werden sollte. Dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir freuen uns über jede Anregung.

Christiane Wendler






FWG-Besuch Firma MilleFWG
Wirtschaftliche Elite

Bereits 1983 hatte der damalige Fliesenleger Emil Mille den mutigen Schritt zur Gründung eines wachsenden Unternehmens für Trocknungs- ,Verfugungs- und Messtechnik gewagt. Die Firma hat es verstanden, moderne Produkte in qualitative Arbeit umzusetzen und neue Märkte zu erschließen. Dabei hat sie den Fortschritt immer zu ihrem Verbündeten gemacht. Zwischenzeitlich haben dort 23 Beschäftigte einen zukunftssicheren Arbeitsplatz. Seniorchef Emil Mille behält bei dem gegenwärtigen Erfolg immer auch die Zukunft im Auge und hat so rechtzeitig für seinen Sohn Thomas die Weichen gestellt, um den Betrieb einmal zu übergeben.
 
Gemeinsam mit Michael Carl präsentierten Emil und Thomas Mille den Gästen von der FWG die Produktionspalette und die Entwicklung des Betriebes in der Diedenhofener  Stra-ße. Die Firma Mille zählt zweifellos zu den mittelständischen Leistungseliten in unserer Stadt, Eliten nicht durch Geburt, sondern durch Leistung.

FWG-Fraktionsvorsitzende Christiane Probst bedankte sich für die interessante Betriebsführung. Ziel der Freien Wähler sei es, mit solchen Veranstaltungen vor Ort die Bedeutung der mittelständischen Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Trier zu unterstreichen.
 
FWG-Stadtratsfraktion








FDP
Nur der Moselaufstieg kann noch helfen

Am 16. Mai fand eine Informations- und Diskussionsrunde zur Verkehrssituation im Raum Trier statt. Manch einer sprach dieser den Sinn ab, da sich kürzlich Rot-Grün auf Landesebene aus politisch-ideologischen Gründen generell gegen den Moselaufstieg ausgesprochen hat. Dennoch halte ich persönlich die Veranstaltung für gelungen. Gelungen, weil Bürgern ein Forum gegeben wurde, sich seriös zu informieren und für ihre Interessen einzutreten und Experten die Gelegenheit hatten, die Problematik vor Ort realistisch und von der Presse unzensiert darzustellen. So haben beide Fachreferenten vom Landesbetrieb Mobilität  sowie einem Ingenieurbüro mit Zahlen untermauert, dass gerade der Moselaufstieg (auch Westumfahrung genannt) für Trier und die Region ohne Alternative ist.

Übereinstimmend wurde dargelegt, dass die Hauptverkehrsadern in und um Trier bereits jetzt die vorgesehene tägliche Fahrzeugzahl erreicht haben. Von der A 1 bei Schweich über die A 602 bei Kenn, die Ehranger und  die Sauertalbrücke, die B 49 westlich von Igel bis zur B 51 zwischen Konz und Trier wurde allen Stra-ßen die Auslastung bescheinigt und für 2025 prognostiziert, ihre Kapazität bis zu 65 Prozent zu überschreiten. Der jetzige chaotische Zustand ist bereits eine Zumutung für alle Verkehrsteilnehmer, ein totaler Zusammenbruch in künftigen Jahren muss verhindert werden.

Verdeutlicht wurde auch, dass ÖPNV-Maßnahmen hilfreich und anzustreben sind, aber das Problem nicht alternativ lösen können. Der hohe Transitanteil lässt sich von hier aus nicht ändern, Handwerker können nicht den Bus nehmen, auswärtige Kunden haben außer Bus und Bahn die Alternative, per Auto gleich in Luxemburg einzukaufen. Nur der Moselaufstieg kann die Straßen so entlasten, dass der außer- und innerstädtische Verkehr noch fließen kann. Die beungünstigten Bürger in Igel und Zewen müssen durch auch sie entlastende Maßnahmen mitgenommen werden. Denn wenn an beiden Enden eines Strangs gezogen wird, geht es in keine Richtung weiter. Und nichts tun, kann nicht die Alternative sein!
Die FDP-Fraktion wird sich für ein deutliches Signal der Stadt an den Bund stark machen, dass Trier den Moselaufstieg braucht, will und verdient!

Silke Reinert