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10.07.2007

Zentrale Schaltstelle im Notfall

Bruder Peter Berg, Hausoberer im Brüderkrankenhaus (Mitte), segnet den neuen Kommandowagen ein. Die Anschaffungskosten von rund 30.000 Euro teilten sich das Rathaus und die Klinik.
Bruder Peter Berg, Hausoberer im Brüderkrankenhaus (Mitte), segnet den neuen Kommandowagen ein. Die Anschaffungskosten von rund 30.000 Euro teilten sich das Rathaus und die Klinik.
In einer Feierstunde im Brüderkrankenhaus ernannte Bürgermeister Georg Bernarding 19 leitende Notärzte sowie organisatorische Leiter, die ihren freiwilligen Einsatz im Rettungsdienst ab sofort als Ehrenbeamte leisten. Damit kommt die Stadt einer gesetzlichen Vorschrift des Landes nach. In dem neuen Kommando-Auto, das nach der Feier übergeben wurde, dürfen Notärzte sowie organisatorische Leiter auf dem Weg zum Einsatzort das Blaulicht einschalten und haben Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmern.

Bewährte Zusammenarbeit

Die Ernennung zu Beamten ehrenhalber wurde mit der Einführung zusätzlicher leitender Notärzte sowie organisatorischer Leiter verbunden. Dadurch wird die Koordinierung der Einsätze bei Großereignissen, wie etwa die Evakuierung des Mutterhauses nach dem Bombenfund im März, weiter verbessert. Auf diesen Aspekt wiesen Bernarding sowie Andreas Latz, Verwaltungsdirektor im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, in ihren Ansprachen während des Festakts hin und dankten den Leitungskräften für ihr Engagement. Die Zusammenarbeit zwischen der Klinik und dem Rettungsdienst der Feuerwehr habe sich seit langem sehr gut bewährt, könne aber noch weiter verbessert werden. Die leitenden Notärzte, denen Bernarding die Ernennungsurkunde überreichte, kommen aus dem Brüderkrankenhaus: Dr. Alois Deller, Dr. Manfred Schiffer, Dr. Christian Beck, Dr. Michael Bieber, Frank Hauke, Dr. Bernhard Noll und Dr. Susanne Zwick.

Die organisatorischen Leiter sind bereits Mitglied der Schnellen Einsatzgruppe (SEG). Sie stammen entweder von der Berufsfeuerwehr oder engagieren sich ehrenamtlich beim Malteser Hilfsdienst oder dem DRK. Bernarding ernannte Ralf Ackermann, Jürgen Hoffmann, Bernhard Köhnen, Ansgar Muthers, Andreas Schmitt und Ralph Zeitler, die von den Hilfsdiensten kommen. Olaf Backes, Wolfgang Bösen, Andreas Kirchartz, Alexander Klöckner, Bernd Lieser und Rainer Lübeck vertreten die Feuerwehr.

Leitende Notärzte und organisatorische Leiter müssen ausrücken, wenn bei größeren Einsätzen eine einheitliche Leitung der medizinischen Hilfe erforderlich ist. Um diesen komplexen Aufgaben gerecht zu werden, haben die Leitungskräfte aus beiden Bereichen an einer Fortbildung teilgenommen. Sie stellen jeweils in einem Zweierteam  den Umfang der gesundheitlichen Schäden fest, entscheiden, welche Opfer zuerst und mit welchem Fahrzeug weggebracht werden und können bei Bedarf weitere medizinische Einsatzkräfte anfordern.

Wechsel bei Seelsorgern

Im Rahmen der Feier gab es einen Wechsel im Team der Notfallseelsorger: Gemeindereferentin Daniela Standard, Diakon Klaus Elfert und Pater Aloys Hülskamp stehen künftig als Ansprechpartner allen zur Verfügung, die plötzlich und brutal aus dem gewohnten Alltag gerissen wurden, weil sie einen nahen Menschen durch einen Unfall verloren haben oder sich ein Angehöriger das Leben genommen hat.

Die drei Notfallseelsorger sind zu jeder Tages- und Nachtzeit abwechselnd einsatzbereit. Meistens werden sie von den Einsatzkräften gerufen, wenn zum Beispiel ein Unfalltoter noch auf der Straße liegt und Angehörige vor Ort eintreffen. Außerdem kümmern sie sich  um die Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst, die immer wieder von einem Moment auf den anderen mit extrem belastenden und schwierigen Situationen konfrontiert sind.