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06.09.2011

Quartiersmanagement bis Ende 2015

Nicht zuletzt dank der Arbeit der Quartiersmanagerin hat sich das Ehranger Bürgerhaus zu einem echten Stadtteiltreffpunkt entwickelt. Eine beliebte Veranstaltung ist das Osterbasteln. Foto: Palais e.V.
Nicht zuletzt dank der Arbeit der Quartiersmanagerin hat sich das Ehranger Bürgerhaus zu einem echten Stadtteiltreffpunkt entwickelt. Eine beliebte Veranstaltung ist das Osterbasteln. Foto: Palais e.V.
Das Quartiersmanagement im Stadtteil Ehrang-Quint in Trägerschaft des Palais e. V. wird bis Ende 2015 fortgesetzt. Die jährlichen Kosten für den städtischen Haushalt betragen 75 000 Euro. Mit diesem Beschluss griff der Stadtrat bei vier Gegenstimmen der FDP einen Antrag der SPD-Fraktion auf. Der Stadtvorstand hatte beantragt, wegen der finanziellen Engpässe bei der Förderung aus dem Programm „Soziale Stadt“ die Stelle zunächst nur  bis Ende 2012 zu verlängern.

Der zweite Teil der SPD-Initiative sieht vor, bis 2013 ein integriertes Konzept unter Einbeziehung städtebaulicher, sozialer sowie wohnungs- und bildungspolitischer Aspekte zu entwickeln. Zur Begründung des Änderungsantrags hatte SPD-Sprecherin Maria Ohlig betont, die Arbeit von Quartiersmanagerin Vera Erasmy seit 2009 sei ein unverzichtbarer Motor und eine zentrale Schnittstelle für die gerade in Gang gekommene Aufwärtsentwicklung in Ehrang.

Der Ortskern des Stadtteils war bereits  1993 als Sanierungsgebiet ausgewiesen worden, weil durch die Randlage in Konkurrenz zum Oberzentrum Trier und dem Unterzentrum Schweich sich wirtschaftliche, bauliche und soziale Probleme verschärft hatten. Indikatoren für soziale Probleme sind vor allem die hohe Nachfrage nach erzieherischen Hilfen des Jugendamts sowie der relativ hohe Anteil Arbeitsloser und Sozialhilfebezieher.  Daher wurde der Stadtteil zusätzlich in das Bund-Länder-Programm „Förderung von Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf“ („Soziale Stadt“)  aufgenommen. Daraus wird das Quartiersmanagement teilweise finanziert.

Das Aktionsprogramm „Soziale Stadt“ war 1999 als Reaktion auf veränderte ökonomische und soziale Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung ins Leben gerufen worden. Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung in Stadtteilen mit besonderen sozialen, wirtschaftlichen und städtebaulichen Problemen. Ein zentraler Anspruch des Programms besteht darin, alle relevanten finanziellen, politischen und organisatorischen Ressourcen zu bündeln. In Trier werden drei Stadtteile aus diesem Programm gefördert: Nord seit 2000 sowie West und Ehrang-Quint seit 2003.
 
Von bundesweit 95 Millionen Euro im Jahr 2010 hat  der Bund allerdings in diesem Jahr seine Förderung auf 28 Millionen Euro reduziert. Das Land kann diese Lücke nicht füllen.