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01.06.2010

Den Strom auf die Straße bringen

Die Stadtwerke setzen auf das Zukunftsthema Elektromobilität. Foto: Bundesverband eMobilität
Die Stadtwerke setzen auf das Zukunftsthema Elektromobilität. Foto: Bundesverband eMobilität
„Elektromobilität ist für uns ein wichtiges Zukunftsthema. Wir möchten als Bindeglied zwischen technischen Lösungen und alltäglicher Nutzung dazu beitragen, den Strom auf die Straße zu bringen“, betonte SWT-Vorstand Dr. Olaf Hornfeck bei der Vorstellung eines aktuellen Konzepts. Am Tag der offenen Tür im Busbetriebshof präsentierte SWT am Wochenende bereits eine Auswahl an zukünftigen Elektrofahrzeugen. Sie können einen wichtigen Beitrag leisten, um den künftigen CO²-Grenzwert der EU einzuhalten. Aber das funktioniert laut Hornfeck nur dann, wenn die von den Fahrzeugen benötigte Energie aus erneuerbaren Ressourcen gewonnen wird. „Elektromobilität bietet unserem Unternehmen die Möglichkeit, die Geschäftsfelder Energie, Erzeugung und Mobilität umweltschonend und nachhaltig miteinander zu verbinden und so unser Klimaschutzengagement weiter auszubauen“, sagte Hornfeck.

Die Bundesregierung geht 2020 von rund einer Million Elektrofahrzeugen in Deutschland aus – das bedeutet rund 4000 auf den Straßen der Region. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2500 Kilowattstunden Strom pro Fahrzeug entsteht für SWT ein prognostizierter zusätzlicher Stromabsatz von rund zehn Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Das ist etwa so viel, wie das Solarkraftwerk in Föhren produziert.

Die Gründe, warum nicht mehr Autofahrer auf Elektrofahrzeuge umsteigen, sieht Albrecht Classen, SWT-Projektleiter und Technikleiter beim Verkehrsbetrieb, bei Reichweite und Preis der Fahrzeuge. Aktuell kosten Elektroautos noch rund 10.000 Euro mehr als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Sie haben eine Reichweite von etwa 150 Kilometern pro Batterieladung. Je nach Entwicklung der Technik könnte sich ab 2015 ändern. Dann wollen die Stadtwerke die notwendige Infrastruktur in Trier bereits installiert haben, beispielsweise in ihren Parkhäusern. Das City-Parkhaus erhält noch in diesem Jahr eine Ladestation. „In erster Linie geht es darum, den Kunden das Tanken dort zu ermöglichen, wo sie das Auto über einen längeren Zeitraum abstellen“, so Classen. „Aus Versorgersicht stehen wir vor der Herausforderung, hinter jeder Zapfsäule eine entsprechende Abrechnungssystematik einzubauen“, erklärt Hornfeck. Doch bevor man sich für ein bestimmtes System entscheidet, will SWT die technologischen Entwicklungen abwarten.