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23.09.2014

Mit Volldampf in den Theaterherbst

Regisseur Sebastian Welker siedelt seine Interpretation des Opern-Klassikers von Georges Bizet im Fußballstadion an. Die kürzlich mit der Theatermaske ausgezeichnete Kristina Stanek spielt die Femme fatale. Foto: Theater/Marco Piecuch
Regisseur Sebastian Welker siedelt seine Interpretation des Opern-Klassikers von Georges Bizet im Fußballstadion an. Die kürzlich mit der Theatermaske ausgezeichnete Kristina Stanek spielt die Femme fatale. Foto: Theater/Marco Piecuch
Nachdem das Musiktheater mit der neuen „Carmen“-Inszenierung von Sebastian Welker einen ersten Akzent in der noch jungen Jubiläumsspielzeit gesetzt hat, folgen am nächsten Wochenende zwei Schauspielpremieren: Max Frischs moderner Klassiker „Biedermann und die Brandstifter“ sowie „Tschick“ nach dem Roman des vor gut einem Jahr verstorbenen Wolfgang Herrndorf.

Der zuletzt in Berlin lebende Autor wurde vor allem bekannt durch seinen Blog „Arbeit und Struktur“, in dem er sich mit seinem bösartigen Tumor auseinandersetzte und der posthum im Dezember 2013 dann als Roman erschien. „Tschick“ ist eine Mischung aus Roadmovie und Jugendroman und erzählt vom Erwachsenwerden, vom Glück der ersten großen Liebe, von Freundschaft und vom unbekannten deutschen Land.

Die Titelrolle der Trierer Bühnenadaption des Romans in der Regie von Alexander Ourth spielt Daniel Kröhnert, seinen Freund Maik verkörpert Marvin Rehbock. Die Premiere im Studio beginnt am Sonntag, 28. September, 20 Uhr. Im Oktober stehen noch drei Termine auf dem Spielplan: Donnerstag, 2. und 9., sowie Samstag, 18., jeweils 20 Uhr.

Premiere bei Jubiläumsgala

Als „Lehrstück ohne Lehre“ hat der 1991 verstorbene Schweizer Autor Max Frisch sein 1957/58 entstandenes Stück „Biedermann und die Brandstifter“ bezeichnet. Es dreht sich um die Gefahr von Anpassung und Ignoranz. Die Trierer Inszenierung von Steffen Lars Popp steht am Samstag, 27. September, 19.30 Uhr im Großen Haus, erstmals auf dem Spielplan. Sie wird im Rahmen der Gala zum 50. Geburtstag des Theatergebäudes am Augustinerhof präsentiert. 

Der Haarwasserfabrikant Gottlieb Biedermann (Klaus Michael Nix) hat klare Regeln und lässt Hausierer unbarmherzig aus seinem Haus vertreiben. Doch eines Tages steht Schmitz vor der Tür, appelliert an Biedermanns Humanität und schmeichelt ihm. Dem kann er nicht widerstehen, denn der angebliche Ringer gibt ihm das Gefühl, ein guter und anständiger Mensch zu sein. Biedermann gefällt sich in der Rolle des Menschenfreunds und lässt den Bittsteller bei sich übernachten. Damit nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Als ein zweiter Hausierer hinzukommt und beide mit Benzinfässern hantieren, lässt sich der Tatbestand der möglichen Brandstiftung nicht mehr verleugnen. Nur Biedermann verschließt die Augen vor dem, was nicht sein darf und präsentiert den Hausierern die noch fehlenden Streichhölzer für den finalen Brand.

Speziell für die jungen Besucher nimmt das Philharmonische Orchester am Sonntag, 28. September, 15 und 16.30 Uhr, Pfarrsaal Christkönig in Trier-West, seine Reihe „Kinderkönige“ wieder auf. Das Programm unter dem Motto „Beethoven auf dem Lande – die Kinderpastorale“ wird dirigiert vom ersten Kapellmeister Joongbae Jee.

Ballett-Klassiker ab Oktober

Erster Höhepunkt im Tanztheater in der neuen Spielzeit ist im Oktober die Premiere des Klassikers „Romeo und Julia“ mit Musik von Sergej Prokofjew in der Inszenierung von Birgit Scherzer. Die renommierte Choreographin machte sich in Trier in der vergangenen Spielzeit schon einen Namen durch die Produktion von „Orfeo ed Euridice“ nach der Oper von Christoph Willibald Gluck.

Das einführende Theatercafé zum Ballett „Romeo und Julia“ beginnt am Dienstag, 7. Oktober, 19 Uhr, im Rahmen einer Bühnenprobe, die Premiere folgt am Samstag, 18. Oktober, 19.30  Uhr, Großes Haus. Karten für alle Produktionen an der Theaterkasse am Augustinerhof, Telefon: 0651/718-1818, E-Mail: theaterkasse@trier.de. Weitere Infos zu den Produktionen und Fotos der „Carmen“-Premiere im Internet: www.theater-trier.de.