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29.10.2007

Über Teller- und Kochtopfrand geblickt

Lehrlinge aus Trier und Metz kochen gemeinsam in der Schulküche der Berufsbildenden Schulen: Während vorne frische Spätzle zubereitet werden, dampft dahinter der Topf mit Rotkohl.
Lehrlinge aus Trier und Metz kochen gemeinsam in der Schulküche der Berufsbildenden Schulen: Während vorne frische Spätzle zubereitet werden, dampft dahinter der Topf mit Rotkohl.
Neun Koch- und Restaurantfachschüler aus der französischen Partnerstadt Metz waren vergangene Woche zu Gast an der Berufsbildenden Schule für Ernährung, Hauswirtschaft und Sozialpflege Trier (EHS). Gemeinsam mit den Trierer Kochlehrlingen des dritten Lehrjahres besuchten sie den Unterricht an der EHS,
der viele praktische Übungen beinhaltet.
 
Probleme bei der Verständigung gab es dabei kaum, wie die Schüler berichteten, denn die Küchensprache sei international und zur Not nehme man auch mal Hände und Füße zur Hilfe. „Hier ist außerdem alles sehr gut vorbereitet“, erzählte die französische Lehrerin Petra Jovanic und zeigte die zweisprachigen Arbeitsblätter mit Rezepten und Kochtechniken.

Interessante Bratwurst

In der gut ausgestatteten Schule sorgen praktische Übungen für Abwechslung vom Theorie-Unterricht: Konditorei, Metzgerei und eine große Küche stehen den Lehrlingen zur Verfügung. Die Schüler aus Metz lernten dabei auch einige neue Dinge kennen: „Interessant für uns war besonders die Bratwurstherstellung“, berichtete Christine Giersch aus Metz, denn solche Arbeiten stehen normalerweise nicht auf dem Lehrplan eines französischen Kochlehrlings.

„Es ist spannend, ein paar Tage hier zu arbeiten. Wir haben zum Teil andere Geräte und auch einzelne Rezepte sind verschieden“, ergänzte Valentin Trutet. Auch für die deutschen Schüler war der Austausch eine Bereicherung: „Wir tauschen uns aus über unsere Erfahrungen und arbeiten hier im Team zusammen“, berichtete Manuel Schneider.
 
Jeweils ein französischer und ein deutscher Schüler bereiteten zusammen einen Teil des Gerichts vor. Gekocht wurde Hirschragout, dazu gab es selbstgemachte Spätzle, Rotkohl und zum Dessert eine Bayerische Creme. Kochlehrer Paul Schröder und sein französischer Kollege schauten den Schülern bei der Zubereitung über die Schulter und gaben nützliche Tipps. Anschließend wurde gemeinsam gegessen. Neben dem Unterricht blieb aber auch noch Zeit für gemeinsame Ausflüge zur Porta Nigra, der Konstantin-Ausstellung und einer Wanderung über den Weinlehrpfad  nach Olewig.

Abteilungsleiterin Annette Saur, die gemeinsam mit Fachlehrerin Heike Philippi das Programm für die Metzer Schüler organisiert hatte, freute sich über den gelungenen Austausch, der deutschen und französischen Schülern die Gelegenheit gab, mal einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen. Sie hofft nun, dass im kommenden Jahr ein Gegenbesuch möglich gemacht wird und die Schüler dafür von ihren Betrieben freigestellt werden.