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10.10.2023

Über Games und Handschriften

Kombination mehrerer Bilder, auf denen jeweils Menschen im Gespräch oder auf einer Podiumsveranstaltung zu sehen sind
Im Rahmen der „Game Dev Week“ in Trier, die auch Dezernent Markus Nöhl bereits besuchte (obere Reihe, mittleres Foto), entwickeln Teams den Prototyp eines Videospiels. Fotomontage: Games Ahead

Von jahrhundertealten Handschriften bis hin zu aktuellen Entwicklungen im Bereich Videospiele: Die Bandbreite der Themen, die in der vergangenen Sitzung des Dezernatsausschusses III behandelt wurde, war enorm groß.

Es ist ein Fakt, den wohl die wenigsten Triererinnen und Trierer kennen: Die Hochschule Trier ist einer der größten Ausbildungsstandorte für Videospiele. Problem: Nach ihrem Studium verlassen viele junge Menschen die Stadt, um woanders zu arbeiten. Um diese Fachkräfte in der Region zu halten, hat sich der Verein „Games Ahead“ gegründet, der sich als Netzwerk- und Austauschplattform sieht. Ziel des Vereins ist, regelmäßig Veranstaltungen zu organisieren und dadurch Entwicklern, Hochschulen, Gründerinnen und Gründern, Studierenden und allen Interessierten der erweiterten Gamesbranche die Möglichkeit zum Austausch zu bieten, sich zu vernetzen und voneinander zu lernen. Hierüber informierte der Vereinsvorsitzende Christopher Manske die Ausschussmitglieder vergangene Woche. So organisiert der Verein etwa einmal jährlich die „Game Dev Week“, bei der sich die Teilnehmenden zusammenfinden, um innerhalb einer Woche den Prototypen eines Videospiels zu entwickeln. Die Nachfrage sei enorm groß und Interessierte würden aus dem ganzen Bundesgebiet nach Trier kommen, erläuterte Manske.

Eine Herausforderung ist, geeignete Räume für die jungen Menschen zu finden: Hierfür hat der Verein „Hubertta“ gegründet: Auf knapp 160 Quadratmetern stehen am Paulusplatz 23 Arbeitsplätze und zehn Coworking-Plätze zur Verfügung. Dezernent Markus Nöhl, der die „Game Dev Week“ schon einmal besuchte, lobte die Arbeit des Vereins und stimmte zu, dass der Bereich Videospiele in Trier mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.

Weiteres Thema im Ausschuss war die Wissenschaftliche Bibliothek mit ihren seltenen Handschriften und den beiden Weltdokumentenerben. Deren Leiter, Privatdozent Dr. Francesco Roberg, präsentierte einen Bericht zur Schärfung des Profils. Demnach möchte er die Institution in der Weberbach noch sichtbarer bei Bürgerinnen und Bürgern machen. Man wolle Formate der kulturellen Bildung entwickeln, die sich explizit nicht nur an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wenden, sondern an alle, erläuterte Roberg. Er sei sich der Schwierigkeit bewusst, die komplexe Materie herunterzubrechen, er und sein Team hätten hierfür jedoch bereits gute Ideen. Geplant ist auch die Anschaffung entsprechender Literatur, um sich die Wissensschätze der Bibliothek erschließen zu können.

Von Björn Gutheil