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04.07.2006

In drei Stunden nach Paris

Neue Zugverbindung über Saarbrücken ab 2007

Ein TGV im Pariser Bahnhof Montparnasse.Foto: privat
Ein TGV im Pariser Bahnhof Montparnasse.Foto: privat
Morgens bequem zum Frühstücken nach Paris, ein Bummel über die Champs-Elysées und abends pünktlich zu den „tagesthemen“ wieder daheim: Diese Vision soll für die Trierer im Sommer 2007 Wirklichkeit werden. Die Städte Metz und Saarbrücken sollen  im kommenden Jahr an den französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV angeschlossen werden, der seit vergangener Woche auch in Luxemburg hält.

Die Schienen-Verkehrsanbindung Triers an den europäischen Raum war auch Thema im Stadtvorstand. Oberbürgermeister Helmut Schröer hatte hierzu den Verbandsdirektor des Zweckverbandes Schienen-Personen-Nahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (spnv-nord), Dr. Thomas Geyer, zu einer Darstellung der aktuellen Situation und zukünftiger Perspektiven ins Rathaus eingeladen. Aufgabe des Zweckverbandes mit Sitz in Koblenz ist die Sicherung der regionalen Verkehrsangebote durch die Bestellung von Leistungen und den Abschluss von Verkehrsverträgen mit verschiedenen Verkehrsunternehmen.

Offizieller Start im Sommer 2007

In seinem Referat erwähnte Direktor Geyer die günstigen Verbindungen von Trier nach Paris, die sich durch den Anschluss von Metz und Saarbrücken an den TGV im Optimalfall auf drei Stunden verkürzen werden. Als Beispiel nannte Geyer eine Verbindung über Saarbrücken mit Abfahrt 6.45 Uhr in Trier und Ankunft 9.49 Uhr in der Seine-Metropole sowie einer Rückfahrtmöglichkeit aus der französischen Hauptstadt um 19.05 Uhr und Ankunft in Trier um 22.10 Uhr. Mit dem offiziellen Start der neuen Direktverbindungen mit dem TGV-Est wird im Sommer
2007 gerechnet. Ziel der spnv-nord bleibe es, so Geyer, möglichst optimale Übergänge zum TGV in Saarbrücken und Luxemburg herzustellen.

Viermal täglich an die Seine

Aber nicht nur über Saarbrücken, auch über Luxemburg wird es im kommenden Jahr schnellere Verbindungen in die französische Weltme- tropole geben. Wie die Tageszeitung „Luxemburger Wort“ vergangene Woche berichtete, werden die neuen Hochgeschwindigkeitszüge bereits eingesetzt. Sie fahren vorerst allerdings noch ohne Zeitersparnis auf den
alten Gleisen. Der TGV-Est verkehrt viermal täglich nach Paris und zurück und nimmt damit den Rhythmus an, den er später im Zeitalter der Hochgeschwindigkeit haben wird. Die 300 Kilometer langen Streckenarbeiten zwischen Vaires-sur-Marnes (Département Seine-et-Marne) und Baudrecourt (Moselle) verlaufen nach Angaben der Zeitung nach Plan. Mit einer Inbetriebnahme im Juni 2007 wird gerechnet. Mit dem Bau von Hallen an den drei neuen Bahnhöfen wurde begonnen.

Während sich eine deutliche Verbesserung der Verbindungen mit dem internationalen Zugverkehr abzeichnet, bleibt nach Darstellung von Thomas Geyer die Direktverbindung von Trier nach Metz schwierig, da es keine durchgehenden Züge längs der Obermoselstrecke gibt. Allerdings sei geplant, ab Sommer 2007 jeweils an den Wochenenden eine neue durchgehende Regionalexpressverbindung mit einer Fahrzeit von rund 90 Minuten anzubieten.

Schröer: Zugverkehr verbessern

Vor dem Hintergrund des Kulturhauptstadtjahres 2007 „Luxemburg und die Großregion“ bekräftigte OB Schröer die Erwartung der Stadt, den regionalen Zugverkehr weiter zu verbessern. „Alles was dazu beiträgt, dass wir schneller und besser zusammenkommen, ist für uns von ungeheurer Bedeutung“, sagte Schröer. Dies gelte vor allem im Hinblick auf die Verbindung nach Luxemburg, aber auch für die Optimierung des Anschlusses an die Rhein-Schiene nach Koblenz.