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16.02.2010

Experimentieren wie an der Uni

Über den „Lernort Chemielabor“ freuen sich (v. l.) Remigius Kühnen (Sparkasse Trier), Chemielehrerin Sandra Rech, Schuldezernent Ulrich Holkenbrink, die Schüler Steffen Deuster und Christopher Steinbach sowie Oberstudiendirektor Dr. Harald Heim.
Über den „Lernort Chemielabor“ freuen sich (v. l.) Remigius Kühnen (Sparkasse Trier), Chemielehrerin Sandra Rech, Schuldezernent Ulrich Holkenbrink, die Schüler Steffen Deuster und Christopher Steinbach sowie Oberstudiendirektor Dr. Harald Heim.
Computerunterstütztes Experimentieren steht in Zukunft auf dem Stundenplan der Oberstufenschüler. Im „Lernort Chemielabor“, das beim Friedrich-Wilhelm-Gymasium durch die finanzielle Unterstützung der Sparkasse eingerichtet wurde, erlernen sie das Arbeiten mit moderner Messtechnik.

Die Untersuchung von Gewässerproben war für die Oberstufenschüler der Trierer Gymnasien bisher eine sehr theoretische Angelegenheit. Ob und in welcher Konzentration Schadstoffe in der Mosel waren, ließ sich im Unterricht nicht ermitteln. Das Prozedere, mit dem die einzelnen Nachweisreaktionen von Hand geführt wurden, war mit rund zweieinhalb Tagen Bearbeitungszeit viel zu zeitaufwändig für den Schulunterricht.
Doch ab sofort müssen sich die Gymnasiasten der Grund- und Leis-tungskurse nicht mehr nur vorstellen, wie eine solche Untersuchung abläuft. Möglich wird das durch das computerunterstützte Experimentieren in dem neu eingerichteten „Lernort Chemielabor“ beim Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (FWG) in den Räumen der ehemaligen Landes-, Lehr- und Versuchsanstalt in der Egbertstraße.

Damit die theoretischen Inhalte des Chemieunterrichts erlebbar gemacht werden können, stellte die Sparkasse aus dem Reinerlös des PS-Sparens 30.000 Euro für die moderne Ausstattung bereit. Damit wurden beispielsweise digitale Messinstrumente, Computer und eine elektronische Tafel angeschafft. „Eine Investition in die Bildung der heranwachsenden Generation zahlt sich immer aus“, so Remigius Kühnen, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, bei der Besichtigung des „Lernorts Chemielabor“. „Die Einrichtung erlaubt eine besondere Spezialisierung im Fach Chemie“, betonte der scheidende Schuldezernent Ulrich Holkenbrink, der sich bei der Sparkasse für die gute Investition in die Schüler und die Zukunft bedankte. Durch die neuen Möglichkeiten ließen sich mehr Pennäler für die Naturwissenschaften begeistern.

„Die Schüler lernen den Umgang mit moderner Messtechnik und werden so auch auf spätere Studiengänge vorbereitet“, sagte Dr. Harald Heim, Schulleiter des FWG. Doch trotz der modernen Technik, die die Untersuchung des Moselwassers auf mögliche Schadstoffe in nur einer Doppelstunde möglich macht, führt am richtigen Interpretieren der Ergebnisse nach wie vor kein Weg vorbei. Dieses Wissen, genauso wie die grundlegende Theorie und das Aufbereiten der Proben für die Untersuchung, müssen die Schüler vor der praktischen Umsetzung erlernen.
Die durch das computerunterstützte Experimentieren gewonnenen Daten lassen sich aber nicht nur für den aktuellen Kurs nutzen, sondern für weitere Unterrichtseinheiten abspeichern und in Simulationen einbauen. Im „Lernort Chemielabor“ könnten die sechs Gymnasien mit ihren Oberstufen experimentieren, wie es sonst nur an der Uni möglich sei, freute sich Heim.