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17.10.2023

Damit alle Handgriffe sitzen

Fünf Männer erhöhen mit Hilfe von mobilen Elementen die Hochwasserschutzmauer am Pfalzeler Spieles.
Mit Hilfe mobiler Elemente wird die Hochwasserschutzmauer am Pfalzeler Spieles erhöht.

Vom 4. bis 10. Oktober hat das Amt StadtRaum Trier in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken den Aufbau mobiler Hochwassserschutzelemente in Pfalzel geübt und dabei auch die Funktionsfähigkeit von Schutztoren und Arbeitsabläufen geprüft. Auch der bestehende Alarm- und Einsatzplan soll optimiert werden und neue Mitarbeitende mit dem Konzept vertraut gemacht werden.

„Wenn es ernst wird, müssen alle Handgriffe sitzen, dann haben wir keine Zeit mehr für solche Dinge. Deswegen findet diese Übung statt“, erklärte Triers Baudezernent Dr. Thilo Becker den Sinn des Aufbaus, obwohl derzeit gar kein Hochwasser droht. Teile des Hochwasserschutzes würden zwar ein bis zweimal im Jahr aufgebaut. „Eine solche groß angelegte Übung hat aber zuletzt 2016 stattgefunden“, sagte Becker.

Beauftragt mit dem Aufbau des aus so genannten Dammbalken bestehenden mobilen Hochwasserschutzes sind die Stadtwerke, die im Rahmen dieser Übung mit zwei Arbeitskolonnen auf einer Länge von rund 1,1 Kilometern von der Pfalzeler Brücke bis zur Bastion am Sportplatz den bestehenden Schutz um bis zu 50 Zentimeter erhöhen oder Lücken im Schutz ganz schließen, so dass der Ortsteil an der Mosel bis zu einem Pegel von 11,80 Metern gegen die Fluten geschützt ist.

„Dieser Pegelstand entspricht einem so genannten 100-jährlichen Hochwasser“, sagte Michael Eiden, beim Amt Stadtraum zuständig für Hochwasserschutz. Auch der benachbarte Stadtteil Ehrang sei gegen ein 100-jährliches Hochwasser geschützt. Dort und in Quint habe man ebenfalls die Fluttore geprüft und an der Seifermühle das Dammbalkensystem aufgebaut, ebenso am Krahnenufer in Trier-Mitte. „Zusätzlich haben wir mit dem AquaRiwa-System geübt“, betonte Eiden. Dabei handelt es sich um ein mobiles Hochwasserschutz-System, dicke Schläuche, die mit Wasser gefüllt werden. Bei der Übung hat Eiden für den kompletten Aufbau der Systeme insgesamt drei Tage veranschlagt, im Ein-Schicht-System und zu normalen Arbeitszeiten. Wenn die Lage es erfordere könne man das aber auch deutlich schneller erreichen. „Dann unterstützen zum Beispiel Mitarbeitende aus unseren technischen Ämtern oder anderen Abteilungen und arbeiten natürlich auch im Zwei-Schicht-System“ betonte Becker. Im akuten Gefahrenfall unterstütze auch die Feuerwehr.

Becker warb bei den Anliegern um Verständnis: „Solche Übungen sind natürlich mit Einschränkungen, verbunden aber unerlässlich. Wir tun das für Ihre Sicherheit.“

 
Bildergalerie
  • Neben dem Radweg ist ein Dammbalkensystem aufgebaut. Davor stehen rot-weiße Baken.