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06.06.2006

Freundschaft soll Wurzeln schlagen

Stadtspitze von Nagaoka zu Besuch

Gute Stimmung im Partnerschaftshain am Mattheiser Weiher: Tamio Mori, Helmut Schröer und Masayuki Daichi bei der Baumpflanzung.
Gute Stimmung im Partnerschaftshain am Mattheiser Weiher: Tamio Mori, Helmut Schröer und Masayuki Daichi bei der Baumpflanzung.
Noch ist sein Stamm dünn und die Baumkrone nur spärlich mit grünen Blättern besetzt: Doch der „Keyaki-Baum“, den Nagaokas Bürgermeister Tamio Mori und die japanische Delegation im Partnerschaftshain oberhalb der Mattheiser Weiher pflanzten, soll einmal bis zu 40 Meter hoch werden und einen Durchmesser von zwei Metern bekommen. „Das Holz dieses Baumes ist wegen seiner langen Haltbarkeit in Japan sehr beliebt. Wir wünschen uns, dass die Verbindung zwischen Trier und Nagaoka auch immer stärker wird und lange hält“, sagte Mori.

Sonnenschein auf Bestellung

Wie auf Bestellung blinzelte während der Pflanzung am Freitagmittag endlich die Sonne hinter dicken Wolken hervor. Trier werde den Baum als Symbol des Wachstums und der Freundschaft hegen und pflegen, versprach Helmut Schröer. Sozusagen als Antwort auf das Lied „Am Brunnen vor dem Tore“, das die deutsche Delegation im April in Nagaoka bei der Pflanzung eines Lindenbaumes gesungen hatte, ließ es sich die japanische Gruppe nicht nehmen, für ihre Gastgeber ebenfalls ein Volkslied aus der Heimat anzustimmen.

Das teilweise unfreundliche Wetter tat der heiteren Stimmung während des Besuchs von Bürgermeister Tamio Mori, seiner Frau Hisayo, Ratspräsident Masayuki Daichi und der übrigen Delegationsmitglieder keinen Abbruch. Im Rheinischen Landesmuseum lernten die Gäste aus Fernost die 2000-jährige Geschichte ihrer neuen Partnerstadt näher kennen und zeigten mit ihrem Wissen, dass sie sich intensiv auf ihren Besuch und die neue Städteverbindung vorbereitet hatten. Schröer führte seine Gäste auch durch die Innenstadt und zu den bedeutendsten Kulturstätten. Für die Besucher aus Nagaoka, das in seiner erst 100-jährigen Geschichte bereits mehrmals durch Kriege und Erdbeben schwer zerstört worden war und wieder aufgebaut werden musste, war der Anblick der antiken Bauwerke ein beeindruckendes Erlebnis.

Im deutsch-japanischen Partnerschaftsgarten auf dem Petrisberg begrüßte eine Gruppe aus der Kindertagesstätte Schneidershof die Gäste mit einem japanischen „Guten Morgen“ und einem Ständchen. Auch Beigeordneter Peter Dietze, Bürgermeister Georg Bernarding, Vertreter der Ratsfraktionen, die Vorstände der übrigen Trierer Städtepartnerschaftsorganisationen und der Deutsch-Japanischen Gesellschaft begleiteten die Gruppe auf ihrem Rundgang über das ehemalige LGS-Gelände. Stadtführerin Tomoko Trapp hatte die ganze Zeit als Übersetzerin alle Hände voll zu tun. Doch dank des freundschaftlichen Umgangs wurden Sprachbarrieren schnell zur Nebensache. Beim Besuch des japanischen Tabak-Konzerns JTI konnten sich die Gäste fast wie zu Hause fühlen: Auch in Nagaoka hat die Firma eine Niederlassung.

Die feierliche Zeremonie im Großen Rathaussaal bildete den krönenden Schlusspunkt im dicht gedrängten Terminkalender. Jetzt soll die deutsch-japanische Freundschaft wachsen und gedeihen.