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26.04.2022

A.R.T. landesweit unter den Top 4

Müllsammelfahrzeug des A.R.T. im Einsatz an der Porta Nigra
Dieses A.R.T.-Fahrzeug ist zur Abholung der Müllbehälter in der Paulinstraße unweit der Porta Nigra im Einsatz. Foto: A.R.T.
Steigende Gebühren – egal ob bei der Müllabfuhr oder für andere öffentliche Leistungen – sind ein Ärgernis. Damit Abfälle verantwortungsbewusst und nachhaltig verwertet werden, ist aber ein geordnetes System nötig. Allgemeine Preissteigerungen und vor allem Kostenexplosionen am Bau machen auch vor dieser Branche nicht halt. Die Restmüllentsorgung bleibt weiter teuer. Ein Vergleich der verschiedenen Tarife, der die Transparenz verbessern kann, ist nicht ganz einfach.

Wer versucht, die Gebühren verschiedener Regionen und Städte zu vergleichen, stößt schnell an seine Grenzen: Die Leistungspakete sind unterschiedlich, ein genauer Einblick in die komplexe Kalkulation nur schwer möglich. Hinter einer Jahresgrundgebühr stecken die Kosten der Abholung, aber auch die Nutzung von Wertstoffhöfen und Grüngutsammelstellen, der Betrieb der Anlagen und Rückstellungen für die sehr kostenintensive Deponienachsorge.

In den meisten Gemeinden werden die Restabfallbehälter alle zwei Wochen geleert, woanders gibt es einen vierwöchentlichen Rhythmus. Ein Entsorger rechnet 13 Leerungen in die Jahresgrundgebühr ein, woanders sind es sechs oder 26. Beim Biomüll läuft nicht nur die Erfassung unterschiedlich, auch der Anschlussgrad und die Verwertung sind vielfältig: Während manche noch auf schlichte Kompostierung setzen, nutzen der A.R.T. und andere Firmen das Potenzial dieses Abfalls: Sie verwerten ihn energetisch in einer Biogasanlage und setzen die Gärreste in der Landwirtschaft ein. Das ist eine wesentlich bessere und klimafreundlichere Lösung, verursacht aber auch höhere Kosten.

Jährlich gibt das Landesumweltministerium eine Abfallbilanz heraus. Das A.R.T.-Verbandsgebiet gehört gemeinsam mit Mainz, Speyer und dem Rhein-Pfalz-Kreis zu den günstigsten Entsorgungsregionen in Rheinland-Pfalz: Während die Gebühren 2020 für einen Vier-Personen-Haushalt im Verbandsgebiet des A.R.T. zwischen 80 und 120 Euro lagen, waren sie in mehr als 30 Prozent der Vergleichsgemeinden doppelt bis dreimal so hoch. Die Gebührenerhöhungen des A.R.T. in den Folgejahren gab es so oder in vergleichbarer Höhe auch in den anderen Gemeinden.

A.R.T.-Sprecherin Kirsten Kielholtz betont: „Wir nutzen modernste Verwertungsmethoden um für die Region eine nachhaltige Abfallwirtschaft zu gewährleisten. Durch strategische Investitionen in moderne Technik können die Gebühren für die Menschen niedrig gehalten werden."

Aber nicht nur technische Aspekte beeinflussen die Gebühren: Gesetzliche Neuregelungen haben zum Teil weitreichende Folgen. Kielholtz: „Inwiefern wir die derzeit diskutierten gesetzlichen Änderungen künftig in unseren Kalkulationen berücksichtigen müssen, ist noch nicht absehbar. Wenn etwa die geplante CO2-Steuer für die Verbrennung von Abfällen zum Tragen kommt oder sich die Anforderungen an die Bioabfallsammlung und -verwertung erhöhen, hat dies sicherlich weitreichende Auswirkungen. Auch die Engpässe in der Beschaffung betreffen nahezu alle Bereiche und müssen bei uns ebenso wie in allen anderen Lebensbereichen Berücksichtigung finden."

Die A.R.T.- Gebühren werden nach der Größe der Restmüllbehälter und der Bereitstellungshäufigkeit berechnet. Die Behältergröße ist die Basis der Grundgebühr und richtet sich danach, wie viele Personen auf dem bewohnten Grundstück leben. In der Jahresgrundgebühr sind 13 Leerungen des Restmüllbehälters und die Leerungen der Blauen Tonnen im vierwöchentlichen Rhythmus enthalten. Mit den Gebühren werden weitere Leistungen mitfinanziert, darunter der Betrieb von Deponien für die Annahme von Erdaushub und Bauschutt, von Wertstoffhöfen und Grüngutsammelstellen einschließlich einer mindestens 30-jährigen Nachsorge, die Abfallberatung sowie Verfolgung widerrechtlicher Ablagerungen.