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24.02.2015

"Die Rechnung ist voll aufgegangen"

Ein Klassiker im LA 21-Programm ist die Aktion „Trier aktiv im Team“. 2014 wurde in der Kita St. Martin dank der Unterstützung des Forstamts Trier der Ausbau einer Rampe für den Aufstieg in den Garten in Angriff genommen. Foto: LA 21
Ein Klassiker im LA 21-Programm ist die Aktion „Trier aktiv im Team“. 2014 wurde in der Kita St. Martin dank der Unterstützung des Forstamts Trier der Ausbau einer Rampe für den Aufstieg in den Garten in Angriff genommen. Foto: LA 21
„Die Rechnung ist voll aufgegangen“. Mit diesen Worten dankte Oberbürgermeister Klaus Jensen in der jüngsten Sitzung des Steuerungsausschusses dem vor 15 Jahren gegründeten Verein „Lokale Agenda 21 Trier“, der seit nunmehr anderthalb Jahrzehnten federführend das Thema der Nachhaltigkeit als zentrale Zukunftsaufgabe für die Stadt betreibt. „Wir müssen für die nächsten Generationen eine lebenswerte Umwelt bewahren, da ohne sie alles nichts sein wird“, so Jensen.

Zuvor hatte Vereinsvorsitzender Professor Dieter Sadowski den Ratsmitgliedern das Programm für dieses Jahr erläutert, das – wie in den zurückliegenden 15 Jahren – federführend von Geschäftsführerin Charlotte Kleinwächter betreut wird. Sadowski dankte zudem für die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Rat und für die erfahrene Unterstützung durch den scheidenden Oberbürgermeister Jensen, dem er zudem attestierte: „Sie haben sehr viel bewegt.“

Die erfolgreichen LA 21-Projekte der zurückliegenden Jahre werden auch 2015 wieder aufgegriffen. Hierzu gehören das Zukunftsdiplom für Kinder, zum neunten Mal das Weltbürgerfrühstück (13. Juni), die Pflege der Mediathek, das mit großem Erfolg angebotene Repair Café, die gemeinsame Aktion „Trier aktiv im Team“ mit der Ehrenamtsagentur oder den Vertrieb eines eigenen „Trierer Stadtkaffees“ aus nachhaltigem Anbau mit fairen Produktionsbedingungen.

Zukunftsdiplom für Erwachsene

Neu im breit gefächerten Bildungsangebot ist ein geplantes Zukunftsdiplom für Erwachsene, womit ein Vorschlag von Abt Ignatius von der Benediktinerabtei St. Matthias aufgegriffen wird. Über das Zukunftskonzept Trier 2025 soll genauso diskutiert werden wie über den Zielkonflikt von Klima und Nachhaltigkeit einerseits sowie der Stadtentwicklung mit der Planung von Wohngebieten und der Errichtung der dazugehörigen Infrastruktur andererseits. Auch die Debatte über den neuen Flächennutzungsplan ist ein Thema.

Engagiert plädierte Vorsitzender Sadowski für eine „ästhetisch-kulturelle Bereicherung“ des Zentrums, die zugleich zur Steigerung der Attraktivität der Stadt beitrage. Als Beispiele nannte er die Ausweitung des Projekts urbanes Gärtnern gemeinsam mit dem Bürgerservice oder die konkrete Pflege einzelner Straßenzüge im Rahmen des Business Improvement Districts. Sadowski ging auch auf einzelne Elemente der Bürgerbeteiligung ein, so Triers Bürgerhaushalt. Die Beteiligung sei in Trier im Vergleich zu anderen Städten noch relativ hoch, letztlich aber doch nicht ganz zufriedenstellend.

Erfolg durch Kooperationen

Das Thema niedrige Wahlbeteiligung und Politikverdrossenheit soll in einer eigenen Veranstaltung mit hochkarätigen Experten thematisiert, diagnostiziert und mit Therapievorschlägen behandelt werden. Die von Seiten des CDU-Ratsmitglieds Thomas Albrecht eingebrachten Einwände, ob diese Fragestellung noch zum Arbeitsauftrag der Lokalen Agenda 21 gehöre, bejahte Sadowski mit dem Hinweis, dass zur Nachhaltigkeit auch die Pflege und Aufrechterhaltung der Grundpfeiler demokratischer Werte zähle. In diesem Sinne habe sich die LA 21 auch am OB- Wahlkampf mit der Moderation von drei Gesprächsrunden beteiligt und Einzelgespräche mit den Kandidaten geführt. Zu weiteren Projekten des für 2015 geplanten Handlungskatalogs gehören die Vorhaben, noch mehr Einkaufskooperationen einzugehen, einen Preis für Studierende der Hochschule für Plakate zum Thema Nachhaltigkeit zu vergeben und auch die Selbstreflexion wieder stärker in Gang zu bringen. „Die LA 21 Trier ist nur ein kleiner Akteur und nur erfolgreich durch Kooperationen mit anderen Netzwerkern“, bedankte sich Sadowski für die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Institutionen, Vereinen und Gruppierungen im zurückliegenden Jahr. Auch die Sprecher der Fraktionen sparten nicht mit Lob und Anerkennung für die Arbeit der Lokalen Agenda 21, die von der Stadt für ihre Arbeit einen Zuschuss von rund 58.000 Euro pro Jahr erhält.