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04.01.2022

Im Einsatz für das Grün der Stadt

Michael Dahmen von StadtGrün Trier überreicht Stefan Lang eine Urkunde.für eine Baumpatenschaft
Michael Dahmen von StadtGrün Trier überreicht Stefan Lang eine offizielle Patenschaftsurkunde.
Straßenbäume, Parks und Gärten: Das vielfältige Stadtgrün spielt für das Wohlbefinden der Triererinnen und Trierer eine wichtige Rolle. Damit sich die Menschen an gesunden Stadtbäumen und satten Grünflächen erfreuen können, unterstützen Freiwillige die Stadt bei der Pflege. Im Interview mit der Rathaus Zeitung erläutert Michael Dahmen von StadtGrün Trier, der sich um die Baum- und Beetpaten kümmert, die Details.

RaZ: Herr Dahmen, was sind die Aufgaben der Patinnen und Paten?

Dahmen: Das sind im Wesentlichen: Jungbäume gießen, Baumscheiben auflockern, Unrat entfernen sowie Schäden und Gefahren an uns melden. Wer möchte, kann auch Frühjahrszwiebeln pflanzen und verblühte Stängel zurückschneiden. Wir besprechen die genauen Aufgaben immer in einem Vorgespräch.

Wie viele Patinnen und Paten gibt es aktuell?

Es gibt aktuell circa hundert Menschen, die sich ehrenamtlich für die Stadt engagieren. Die Bandbreite reicht hier von der Pflege von Grabfeldern auf dem Hauptfriedhof, Baumbeeten in der Straße vor dem eigenen Wohnhaus, Grünstreifen vor dem Arbeitsplatz bis hin zu neu gepflanzten Bäumen auf dem Spielplatz. Wir haben sogar Schulklassen, die sich in der Nähe des Schulgeländes um Grünflächen kümmern.

Und diese Menschen haben alle eine Patenschaft übernommen?

Ja und Nein. Ich höre immer wieder von Menschen, die sich auch ohne offizielle „Patenschafts-Vereinbarung“ um ein Fleckchen Grün oder ein Bäumchen kümmern, das eigentlich der Stadt gehört. Sie erklären mir ihr Engagement oft folgendermaßen: „Wir kennen an unserer Straßenecke den Baum seitdem er eingepflanzt wurde. In heißen Jahren haben wir ihn immer mitgegossen.“ Oder: „Bevor der Grünstreifen vor unserem Haus zugeparkt wird, bepflanzen wir ihn lieber. Eine schöne Blumenfläche mag niemand so schnell plattfahren.“ Es macht mir sehr viel Spaß, diese für die Stadt ehrenamtlichen Menschen zu begleiten – ich bin gerne ihr Ansprechpartner. Die fachliche Expertise hole ich mir bei den Kolleginnen und Kollegen von StadtGrün ein, wenn es spezielle Fragen der Patinnen und Paten gibt.

Braucht man denn ein großes gärtnerisches Vorwissen?

Nein, das erwarten wir auch gar nicht. Wichtig ist vor allem die „Wächterfunktion“. Also der Blick auf eine Grünfläche, die die städtischen Bediensteten nicht in der Frequenz wie Paten beobachten können. Patinnen und Paten wohnen häufig gegenüber oder nahe an den Grünflächen und haben praktisch täglich einen Blick drauf. Wichtig ist auch die Beseitigung von Müll. Es gibt aber auch zahlreiche Freiwillige, die einen „grünen Daumen“ haben und dies bei der Pflege und Bepflanzung ihrer Patenflächen unter Beweis stellen. Viele Patenflächen machen die Stadt so lebenswerter. Und oftmals ernten die Patinnen und Paten dafür auch direktes Lob von Nachbarn und Passanten.

Wie viel Aufwand bringt eine Patenschaft mit sich?

Wir wünschen uns den Blick auf das Beet einmal in der Woche. Bislang haben wir dies in die Hände der Patinnen und Paten gelegt und fahren gut damit. Es ist unterschiedlich, wie sehr sich Ehrenamtliche kümmern können und wollen. Vor allem soll es Spaß machen, etwas fürs Gemeinwohl zu tun. Gibt es Gefühle der Überlastung oder körperliche Grenzen, kann die Patenschaft natürlich auch beendet werden. Das ist auch schon vorgekommen, zum Beispiel, wenn jemanden das Alter plagt oder die Ausbildung in einer anderen Stadt beginnt.

Das Gespräch führte Björn Gutheil

  • Wer sich für eine Patenschaft für einen Baum oder ein Beet interessiert, kann sich direkt bei Michael Dahmen per E-Mail an stadtgruen@trier.de oder telefonisch (0651/718-3926) wenden.