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22.02.2011

"Ich liebe den Geruch von Druckerschwärze"

Jubilarin Ursula Dietzsch-Kluth (Mitte) mit ihren Gratulanten Ortsvorsteher Dominik Heinrich, Beigeordneter Thomas Egger sowie ihrem Sohn Dr. Michael Dietzsch und seiner Frau Bärbel (v. l.).
Jubilarin Ursula Dietzsch-Kluth (Mitte) mit ihren Gratulanten Ortsvorsteher Dominik Heinrich, Beigeordneter Thomas Egger sowie ihrem Sohn Dr. Michael Dietzsch und seiner Frau Bärbel (v. l.).
Mit 100 Jahren blickt Ursula Dietzsch-Kluth auf ein erfülltes, aber auch entbehrungsreiches Leben zurück. Die Künstlerin schuf eine Vielzahl von Zeichnungen und Gemälden, erlebte aber auch zwei Weltkriege, mehrere Hungersnöte und Inflationen. Im Kreise zahlreicher Gratulanten feierte sie ihren runden Geburtstag in der Seniorenresidenz am Zuckerberg, wo sie sich wohl fühlt. Ganz ausdrücklich bedankte sich die Hundertjährige beim Hauspersonal, das viel Liebe und Geduld für sie aufbringe. Beigeordneter Thomas Egger überbrachte der Jubilarin neben einem Blumenstrauß die Glückwünsche der Stadt Trier und von Ministerpräsident Kurt Beck.

Geboren wurde Dietzsch-Kluth in Berlin, bevor sie als Zehnjährige mit ihrer Familie nach Köln zog. Dort studierte sie an der Kunstschule Grafik und Malerei und setzte ihre Studien in den dreißiger Jahren in Paris fort. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete sie als freischaffende Malerin und Pressezeichnerin für die Westdeutsche Zeitung und den Kölner Stadtanzeiger. „Die Presse war mein Ein und Alles. Ich liebe den Geruch von Druckerschwärze“, gibt sie zu.

Diese Liebe zeichnete auch bald ihre Kunst aus: In zahlreichen Einzelausstellungen konnten Besucher ihre Bilder bewundern, die sie mit Hilfe der Monotypie-Drucktechnik gestaltete. Dabei wird das Bild auf Acryl-, Glas- oder Metallplatten gemalt und die nasse Farbe anschließend auf Papier abgedruckt. „Ich bin immer bei meiner Richtung geblieben“, sagt die Künstlerin, die mehrere hundert Bilder gemalt und drei Bücher geschrieben hat.

Langeweile kommt bei der dreifachen Uroma Ursula Dietzsch-Kluth  nicht auf. Dafür sorgt auch Sohn Michael, der sie häufig besuchen kommt.