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25.05.2021

Von Down Under nach Trier

John William Waterhouse: "Die Lieblinge des Kaisers Honorius".
John William Waterhouse: "Die Lieblinge des Kaisers Honorius". Foto: CAB Artis

15.822 Kilometer liegt die weltberühmte „Art Gallery of South Australia" vom Trierer Stadtmuseum Simeonstift entfernt. 2022 schafft ein britischer Maler zwischen beiden Museen eine ganz besondere Verbindung: Das Kunstwerk mit der wohl weitesten Anreise zur Landesausstellung 2022 „Der Untergang des Römischen Reiches" ist das Gemälde „Die Lieblinge des Kaisers Honorius" (Abbildung unten: CAB Artis). Das Kunstwerk von John William Waterhouse steht für die These von der Dekadenz der Römer im Prolog der Sonderausstellung „Das Erbe Roms. Visionen und Mythen in der Kunst". Sie ist ab 25. Juni 2022 im Stadtmuseum zu sehen. Das Motiv nimmt Bezug auf die Überlieferung, der Kaiser habe sich bei der Nachricht vom Fall Roms lediglich um das Wohlergehen seines Lieblingshuhns Roma gesorgt.

Der in Rom geborene Maler ließ sich zwar von den großen viktorianischen Malern inspirieren, wurde aber einer der bekanntesten Künstler des Akademischen Realismus. Seine Werke gehören weltweit zu zentralen Exponaten bedeutender Museen. Obwohl Waterhouse von der Kunstwelt gefeiert und kritisiert wurde, waren sich alle Kritiker in einem wichtigen Punkt einig: Er hat eine eigene Welt erschaffen, die weder die Wirklichkeit noch die Phantasie abbildet und war ein Genie darin, außerordentlichen Stimmungen und Themen der Zeitgeschichte eine packende Gestalt zu geben.

Die für ihre einzigartige Kunstsammlung weltweit geschätzte „Art Gallery of South Australia" erlebt seit 2018, finanziert durch mehr als 25 Millionen Euro der James- & Diana -Ramsay-Stiftung, eine komplette Neuausrichtung im Dialog mit den Nachfahren der Kaurna-Aborigines, auf deren Land sie steht. Die „Art Gallery of South Australia" konnte mit Rhana Devenport eine Direktorin verpflichten, die eine der erfolgreichsten Karrieren der internationalen Museumswelt vorweisen kann und neue Maßstäbe in Adelaide setzen wird. Auf den kulturellen Dialog zwischen Adelaide und Trier darf man gespannt sein und sollte sich den Leitspruch der australischen Leihgeber zum Vorbild nehmen: „Unsere Geschichte hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind – und was wir werden könnten."

 
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