Überall steckt Sprache drin
Für die Umsetzung in Trier haben sich die städtischen Kitas Trimmelter Hof und Feyen, die Kitas St.Valerius (Clara-Viebig- und Gratianstraße), das Haus der Kinder sowie die Kitas St. Martin und der evangelischen Christuskirche zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Es soll auch nach Projektende weiter bestehen. Die Vernetzung sorgt für einen intensiven Austausch, Aufgabenteilung und Fortbildungen können vor Ort angeboten werden.
Eine besondere Bedeutung bei der sprachlichen Bildung in den Kitas kommt den sogenannten Sprachexperten zu. Dies können Erzieher mit Zusatzqualifikation oder eine extra für das Projekt eingestellte Kraft wie Diplom-Pädagogin Rosa Jorczig sein. Sie arbeitet dreimal die Woche in der Kita Trimmelter Hof, zweimal wöchentlich in Feyen. „Wir nutzen Alltagssituationen, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen und orientieren uns an ihren Interessen und Bedürfnissen. Der wertschätzende Umgang stärkt die Freude der Interaktion bei den Kindern“, erklärt Jorczig den Bildungsansatz. Neben der sprachpädagogischen Arbeit mit den Kindern haben die Sprachexperten insbesondere eine Multiplikatorfunktion: Sie bilden die Kita-Teams etwa durch Teamkonferenzen mit Unterstützung der Projektbegleiterin Dr. Andrea Mohr weiter für die Arbeit nach Projektende und beraten die Erzieher beim sprachlichen Umgang mit den Kindern und Eltern.
Die Mitglieder des Trierer Netzwerks sehen das Projekt als Erfolg, eine bundesweite Evaluation folgt im Frühjahr 2015. Besonders das sprachförderliche Potenzial von Alltagssituationen im Sinne von „Überall steckt Sprache drin“ sei erkannt worden, so Jorczig. In den Entwicklungsgesprächen mit den Eltern nehme zudem die Sprachentwicklung der Kinder einen größeren Raum ein. Neben Informationsabenden der Sprachexperten wurde in einigen Kitas ein „Interkulturelles Café“ zum Austausch der Eltern eingeführt. Alle Kitas überarbeiten derzeit ihre Konzeptionen und verankern darin die neu gewonnenen Erkenntnisse der Sprachförderung.